Die richtige Ernährung bei Leberzirrhose

Die richtige Ernährung bei Leberzirrhose
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Wir haben schon viel über die alkoholische und nicht-alkoholische Fettleber und ihre Folge die Leberzirrhose gesprochen – darüber, wie ihr sie vermeiden könnt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Doch was, wenn man bereits an einer Leberzirrhose leidet? Egal ob durch Übergewicht, Hepatitis oder Alkoholismus verursacht ist die Funktion der Leber nach einer Vernarbung extrem eingeschränkt. Eine mögliche Folge davon ist eine Unterernährung, da die Leber die wichtigen Nährstoffe aus der Nahrung nicht mehr richtig verwerten kann. Wir wollen Euch daher heute zeigen, wie die richtige Ernährung bei Leberzirrhose aussehen sollte, um eine ausreichende Versorgung Eures Körpers sicher zu stellen. Aber auch weitere Schäden der Leber und Eures Körpers sind durch richtige Ernährung zu vermeiden.

Die drei wichtigsten Punkte bei der Ernährung

Grundsätzlich gibt es drei wichtige Dinge, die Ihr bei eingeschränkter Leberfunktion beachten solltet. Der erste und wohl wichtigste Punkt ist „kein Alkohol!“. Wenn bereits eine Vernarbung des Lebergewebes vorliegt, dann ist Eure Leber nicht mehr in der Lage, Alkohol zu verarbeiten. Die Folge von Alkoholkonsum sind daher weitere Schädigungen der Leber, bis hin zum Leberversagen. Darüber hinaus trägt Alkohol auch zur Unterernährung und anderen gesundheitlichen Problemen bei.

Der zweite wichtige Punkt ist es, den allgemeinen Salzgebrauch runter zu fahren. Eine übermäßige Einnahme von Salz kann zu Wassereinlagerungen, sowohl im Bauchraum als auch den Beinen führen. In schlimmen Fällen müssen diese medikamentös behandelt, oder sogar über einen Schlauch im Bauchraum entfernt werden. Um dies von vornherein zu vermeiden solltet Ihr versuchen, Salz weitestgehend zu vermeiden.

Zuletzt gilt es weniger Fett zu sich zu nehmen. Der Körper verdaut Fette mithilfe von Galle, einer gelb-grünen Flüssigkeit, die in der Leber hergestellt wird. Wenn die Leber geschädigt ist, kann die Produktion und Versorgung mit Galle beeinträchtigt sein, was zu Verdauungssymptomen führt. Eine Leber, die nicht gut arbeitet, hat es daher schwer, eine fettreiche Mahlzeit zu verarbeiten.

Tipps und Tricks, um die Ernährung schrittweise umzustellen

Das klingt ja alles erst mal ganz nett, aber leichter gesagt als getan. Wir wollen Euch daher ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie Ihr Eure Ernährung Schritt für Schritt umstellen könnt. So solltet Ihr in null Komma nichts eine passendere Kost zu Euch nehmen.

Als erstes gilt es sehr viel zu trinken. Dabei sind Wasser, Tee und Kaffee wohl die beste Lösung. Auf Alkohol und sehr süße Getränke solltet ihr verzichten. Vermittelt das ganz klar und bindet auch Eure Freunde und Familie mit ein. Vielleicht lässt es sich ja auch mal bei einem kalten Zitronenwasser statt Bierchen genießen. Viele Tees bringen eine Abwechslung in das schnöde Wasser (auch hier ist übrigens Vorsicht geboten. Der Natriumgehalt in Mineralwasser ist auch gerne mal etwas höher.) und auf bis zu vier Tassen Kaffee am Tag müsst ihr auch nicht verzichten.

Weniger Salz zu sich zu nehmen ist manchmal gar nicht so einfach. Vor allem viele Fertiggerichte und Lebensmittel in Dosen haben oft einen sehr hohen Salzgehalt. Der beste Tipp den wir Euch hier wohl geben können, ist es, viel selbst zu kochen. Dabei muss das gar nicht riesig aufwendig sein. Köche wie Jamie Oliver machen es in Ihren 15 Minuten-Rezepten vor. Und damit nicht allzu viel Geschmack verloren geht, kann man durch das Würzen mit frischen Kräutern und Gewürzen einen guten Geschmack beibehalten. Achtet insgesamt auf frische Zutaten, die Ihr wenn möglich schonend zubereitet. Wie wäre es denn mal damit, Gemüse zu dämpfen, anstatt in Salzwasser zu garen? Dies ist auch eine gute Alternative zum Anbraten in Fett.

Richtig durch sein sollte Euer Fisch und Fleisch aber in jedem Falle! Rohe oder halbgegarte Speisen solltet Ihr vermeiden. Tauscht beim Braten und Garnieren doch mal tierische Fette gegen pflanzliche Fette und achtet generell darauf, gute Fette zu Euch zu nehmen. Wo es geht solltet Ihr aber wenn möglich ganz auf Fett verzichten. Tauscht mageres Hühnchenfleisch gegen fetten Schweinebauch ein und wählt auch bei Rind eher fettärmere Stücke. Damit tut Ihr Eurer Verdauung Gutes.

Wie viel Kalorien und Proteine bei Leberzirrhose?

Ein letzter wichtiger Punkt bei der richtigen Ernährung ist die Aufnahme ausreichender Kalorien. Wer von Leberzirrhose betroffen ist braucht tagtäglich deutlich mehr Kalorien als ein gesunder Mensch. Ein höherer Anteil als sonst sollte hierbei aus Proteinen bestehen. Wie viel genau das sein sollte und wie ihr sie zu euch nehmen solltet, kann Euch nur Euer Arzt und/oder Ernährungsberater sagen. Hier sind die Anforderungen bei jedem Menschen unterschiedlich und gewisse Unverträglichkeiten müssen gesondert betrachtet werden.

Ein gutes Beispiel hierfür sind Hülsenfrüchte. Egal ob Bohnen, Erbsen oder Linsen – sie alle versorgen den Körper mit vielen gesunden Ballaststoffen und Proteinen. Da manche Menschen aber empfindlich auf Hülsenfrüchte reagieren, ist es nicht für jeden Menschen ratsam, diese in großen Mengen zu verzehren. Genau deswegen ist es enorm wichtig, einen individuell auf einen selbst abgestimmten Essensplan auszuarbeiten.

Abschließende Worte

Wir können daher an dieser Stelle eben auch nur allgemeine Hinweise geben und nicht eine professionelle Beratung für Euch ersetzen. Die Tipps sind und bleiben aber letztendlich dieselben, wie auch die Tipps zur Prävention von Erkrankungen der Leber, des Herzens und weiterer wichtiger Organe:

Kocht mit frischen Zutaten und dabei salzarm. Nehmt ausreichend Ballaststoffe über Obst und Gemüse zu Euch. Esst nicht nur Fleisch, sondern auch Fisch. Und esst lieber 6 kleine Mahlzeiten am Tag als eine riesige Portion. Alkohol ist am allerbesten durch Wasser zu ersetzen – auch in der aufgebrühten Variante als Tee oder Kaffee.

Teilt uns gerne mit, mit welchen Kniffen Ihr Euch gesünder ernährt. Ein Austausch über Eure liebsten Rezepte ist erwünscht und kann vielleicht den einen oder anderen Leser noch inspirieren, es Euch nachzutun.

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