Umweltverschmutzung als Gesundheitsrisiko – Neue EU-Leitlinie erwartet

Umweltverschmutzung als Gesundheitsrisiko - Neue EU-Leitlinie erwartet
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Experten warnen schon lange: Umweltverschmutzung stellt ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko dar. Nun endlich will die Europäische Akademie für Allergie und klinische Immunologie EAACI eine neue Leitlinie zur Umwelthygiene und Umweltmedizin auf den Weg bringen. Wir haben die Hintergründe hierzu für euch recherchiert.

Warum diese neue Leitlinie?

Auf der jährlichen Jahrestagung der EAACI stand ein Thema ganz weit oben auf der Agenda: Der Kampf gegen Umweltverschmutzung und ihre gesundheitlichen Folgen. Redner wie Frau Prof. Dr. Claudia Traidl-Hofmann von der Universität Augsburg gebrauchten deutliche Worte, wenn es um die Klarstellung ihrer Haltung ging.

Die Menschheit begeht Selbstmord, wir müssen das stoppen!
Prof. Dr. Claudia Traidl-Hofmann

Die globale Erwärmung und der menschengemachte Klimawandel gepaart mit der allgegenwärtigen Verschmutzung der Umwelt belasten unseren Organismus und machen uns zuweilen sogar krank. Daher soll die neue Leitlinie genau auf eben diese Faktoren eingehen. Damit einhergehend stehen auch die Wirkmechanismen von Pollen, Toxinen, Viren und Nanopartikeln als Auslöser vom Erkrankungen im Fokus.

Seit dem Jahr 2000 nimmt die Belastung durch Tenside, Emulgatoren in Lebensmitteln und Mikroplastik stetig zu – mit unabschätzbaren gesundheitlichen Folgen. Glaubt man den Hypothesen renomierter Forscher, so könnten Lymph- und Blutgefäße von gegenwärtig 2 Milliarden Patienten, die an chronischen Erkankungen leiden, durch Exposition zu eben genannten Stoffen geschädigt sein. Zusätzlich werden zunehmend Nahrungsmittelemulgatoren mit der Entstehung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sowie einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes und Zöliakie in Verbindung gebracht.

Gesundheitliche Gefahren durch Mikroplastik

Allein im Jahr 2019 wurden weltweit 368 Millionen Tonnen Kunststoff produziert, 58 Millionen davon bei uns in Europa. Teile davon gelangen im Laufe der Zeit auch in die Umwelt und werden vom Menschen aufgenommen. Schätzungen zufolge nehmen wir über unsere Nahrung und Wasser zwischen 39.000 und 52.000 Mikroplastik-Partikel in uns auf. Über die Atmung sollen es sogar bis zu 120.000 Partikel jährlich sein.

Hinzu kommt, dass Synthetikfasern wie Nylon bei beruflich bedingter starker Exposition allergische Reaktionen hervorrufen können. Über kurz oder lang habe das die Ausbildung unterschiedlichster Lungenerkrankungen zur Folge. Nach Ansicht der EAACI ist es bitter nötig, jetzt endlich umgehend zu handeln.

Luftverschmutzung als Krankmacher

Das aktuelle Ausmaß der Umweltverschmutzung treibt nachweislich den Klimawandel voran. Was jedoch die meisten von uns unterschätzen, sind dir die direkten gesundheitlichen Auswirkungen von verschmutzter Luft:

  • Pollen, die verschmutzter Luft ausgesetzt sind, weisen eine deutlich höhere Allergenität auf als gewöhnlich. Daher leiden Allergiker in Großstätten auch häufig stärker unter dem alljährlichen Pollenflug als Personen auf dem Land.
  • Kinder, die in einer verkehrsbelasteten Umgebung aufwachsen, neigen immer stärker zur Ausbildung unterschiedlichster allergischer Reaktionen.
  • Durch den Klimawandel stehen Pflanzen oftmals deutlich früher in voller Blüte. Das wiederum verlängert die Pollensaison sogar in schwach begrünten Innenstädten.
  • Über die Atemluft aufgenommene Schadstoffe greifen für uns nützliche Zellen in unserem Verdauungstrakt an und reduzieren so die Vielfalt unseres Darm-Bioms. Auf diese Weise verlieren wir einen wichtigen Schutz vor allergischen Sensibilisierungen.
  •  Feinstaub in der Luft wirkt sich direkt auf unser Immunsystem aus. Eine geschwächte Immunabwehr wird weniger leicht mit Krankheitserregern fertig und damit anfälliger für Infektionen. Gerade im Zusammenhang mit Viruserkrankungen (u.a. auch Covid-19) zeigen sich vermehrte Erkrankungen in stark belasteten Gebieten.

Prof. Dr. Kian Fan Chung vom National Heart & Lung Institute in London schätzt, dass sich jährlich weltweit rund 7 Millionen Todesfälle auf Luftverschmutzung zurückführen lassen. Bedenkt man, dass seit Beginn der Corona-Pandamie mehr als 4 Millionen Menschen im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben sind, bekommt die Frage, wie viele Todesfälle aufgrund eines durch Luftverschmutzung geschwächten Immunsystems hätten verhindert werden können, eine ganz neue Brisanz.

Lockdowns in der Pandemie als Gewinn für die Natur?

Arbeit im Home-Office, weniger Reisen mit Auto und Flugzeug, verringerte und zeitweise eingestellte Produktionen in der Industrie haben eine klare Auswirkung auf die Umwelt gezeigt. Die vom Menschen erzeugte Umweltverschmutzung speziell in der Luft hat dadurch merklich abgenommen.

Gasemissionen und der Treibhauseffekt haben abgenommen, die Strände sind sauberer geworden, Natur und Tierwelt haben sich erholt.
Prof. Dr. Kian Fan Chung

Die Pandemie hat uns gezeigt, welchen entscheidenden Einfluss wir durch Veränderungen unseres täglichen Lebens auf unsere Umwelt nehmen können. Vielleicht sollten wir die aktuelle Situation zum Anlass für ein grundlegendes Umdenken in unserer Gesellschaft nehmen. Unser Planet und unsere Gesundheit werden es uns danken.

Falls ihr unter chronischen Entzündungen leidet, könnten euch unsere Ernährungstipps zu diesem Krankheitsbild interessieren. Die Einleitung zu dieser insgesamt vierteiligen Beitragsreihe findet ihr hier: https://abeautifulhealth.org/tipps-und-tricks/ernaehrung-bei-entzuendungen/

Auch folgender Beitrag zu unserem Immunsystem und stillen Entzündungen könnte für euch lesenswert sein: https://abeautifulhealth.org/blog-beitraege/immunsystem-und-entzuendungen/

Umweltgifte schaden vor allem unseren Zellen. Wenn ihr dagegen etwas tun wollt, solltet ihr euch über den Wirkstoff PPC und das Präparat Memphosan informieren.

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