E-Bikes – Weniger ist oftmals mehr

E-Bikes - Manchmal ist weniger mehr
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E-Bikes liegen derzeit voll im Trend. Unabhängig vom Alter erfreut sich dieses e-motorisierte Gefährt immer größerer Beliebtheit. Doch hat diese neue Form der Mobilität wirklich nur Vorteile? Eine Forschungsgruppe der Miami University in Ohio rund um Prof. Dr. Helaine M. Alessio relativiert den Hype um E-Bikes und gibt eine klare Empfehlung ab. Weniger ist doch oftmals mehr!

Ein Praxisversuch liefert deutliche Ergebnisse

16 Männer und 14 Frauen im Alter zwischen 19 und 61 (Durchschnittsalter 26) erklärten sich bereit, an dieser Studie mitzuwirken. Hierfür wurde jedem Teilnehmer ein standardisiertes Tourenrad mit 21 Gängen und einem Gewicht von 13,4kg sowie ein 24,5 kg schweres E-Bike mit einem 350 Watt-Motor zur Verfügung gestellt.

Ihre Aufgabe bestand nun darin, eine vorher festgelegte Strecke von 3 Meilen (~4,82km) insgesamt dreimal in ihrem persönlichen Wohlfühltempo abzufahren. Einmal mit dem traditionellen Tourenrad und zweimal mit dem E-Bike, wobei die Tretunterstützung zunächst gering (125-175 Watt) und anschließend hoch (200-250 Watt) eingestellt war. Während der Fahrt wurden unterschiedliche Vitalparameter der Teilnehmer untersucht und hieraus anschließend der theoretische Kalorienbedarf pro Stunde errechnet. Außerdem wurden sie nach jeder absolvierten Strecke gebeten, den persönlich empfundenen Anstrengungsgrad auf einer Skala von 6 bis 20 zu bemessen.

Die Ergebnisse im Überblick
Anstieg der Herzfrequenz in Prozent66%62%56%
Anstieg des Sauerstoffverbrauchs in Prozent55%47%39%
Persönlich empfundene Belastung12,39,88,4
Kalorienverbrauch pro Stunde505422344
Für die Strecke benötigte Zeit14:25 Min.12:28 Min.11:21 Min.

Die Quintessenz aus dem Versuch

Der durchschnittliche Energieverbrauch der Teilnehmer ging durch den Wechsel vom Standard-Rad zum E-Bike um 17 beziehungsweise 32 Prozent zurück. Und auch die körperliche Anstrengung gemessen an Herzfrequenz und Sauerstoffverbrauch nahm deutlich messbar ab. Bei den meisten Probanden konnte die Fahrt mit leichter Tretunterstützung gerade noch als moderates körperliches Training gewertet werden. Beim Wechsel zur hohen Tretunterstützung war dies jedoch nicht mehr der Fall. Die Anforderungen an den Organismus der Fahrer war einfach zu niedrig.

Im Einklang mit diesen Daten raten Experten, die Tretunterstützung bei E-Bikes für ein optimales Ergebnis auf das Nötigste zu beschränken. Stellen Sie den Motor also auf eine Leistung ein, welch die Belastung beim Treten auf ein gerade noch als angenehm empfundenes Niveau reduziert.

Selbstredend spricht nichts dagegen, für ein entspanntes Freizeitvergnügen auch zeitweise die Tretunterstützung intensiver zu nutzen. Allerdings sollte Ihnen dabei klar sein, dass sie so keinen adäquaten Trainingszustand mehr erreichen. Wenn Sie sich wirklich fit halten wollen, raten wir einer moderaten Nutzung der Motorleistung. Weniger ist oft einfach mehr.

Die Ausführungen von Prof. Alessio könnt ihr unter diesem Link im Original nachlesen.

Welchen positiven Effekt körperliche Aktivität bis ins hohe Alter auf unsere Gehirnalterung hat, könnt ihr übrigens gerne hier nachlesen: https://abeautifulhealth.org/aus-der-forschung/koerperliche-aktivitaet-bremst-hirnalterung/

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