Alles was man zur Corona-Impfung wissen muss

Impfung Covid 19
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Bild von Daniel Schludi auf Unsplash

Die Zulassung des Covid-19 Impfstoffes ist in aller Munde und am 27.12.2020 soll es nun auch endlich bei uns soweit sein, dass die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden können. Dabei heißt es immer wieder, dass der neue Impfstoff anders funktioniert als eine gewöhnliche Impfung. Wir möchten hier alle relevanten Informationen zum nun zugelassenen Impfstoff vorstellen.

Wie funktionieren Impfungen grundsätzlich?

Unser Immunsystem ist unser allzeit gewappneter Schutzbeauftragter, der unseren Körper vor Krankheiten aller Art schützt. Dabei merkt es sich grundsätzlich, mit welchen Viren und Bakterien es schon einmal zu tun hatte, damit es im Falle eines erneuten Kontaktes schneller reagieren kann. Die bereits einmal erfolgreichen Verteidigungsstrategien werden dann wieder ausgepackt. Und genau das machen sich Impfungen zunutze.

Da man eine Ansteckung und somit tatsächliche Erkrankung natürlich vermeiden möchte, wird bei Impfungen in der Regel eine abgeschwächte, oder manchmal auch abgetötete Variante eines Erregers gespritzt. (Man spricht von Lebend- und Totimpfstoffen) Das Immunsystem kann sich den Übeltäter so schon einmal genauer anschauen und sich einen Plan für ein gezieltes Vorgehen zurechtlegen, sollte man dem Erreger einmal ausgesetzt sein. Das System ist also vorbereitet und das ohne, dass eine Erkrankung überhaupt stattfindet.

Doch wie unterscheidet sich nun die Covid-19 Impfung von diesem Vorgehen?

Wie funktioniert der Covid-19 Impfstoff?

Der nun zugelassene Impfstoff wird in zwei Dosen verabreicht, je im Abstand von 3 Wochen.

Bei der Impfung gegen das Coronavirus wird ein sogenannter „messenger RNA“ oder kurz mRNA-Impfstoff verwendet. Diese funktionieren, indem sie den genetischen Bauplan für die viralen Spike-Proteine des Virus bereitstellen. Diese Proteine braucht das Virus, um in die Körperzellen einzudringen. (Genauere Infos darüber, wie das Virus in den Körper eindringt, könnt ihr auch in unserem Artikel über Vitamin D bei der Covid-19-Abwehr erfahren).

Der Körper folgt dem Bauplan und fängt an, die Proteine selbst herzustellen, die allerdings keine Krankheit verursachen können. Sobald diese Proteine gebaut sind, startet der Körper eine Immunreaktion gegen das Virus, wodurch die Person eine Immunität entwickeln kann. Dabei ist man zu keiner Sekunde dem Virus oder Teilen des Virus selbst ausgesetzt. Der neue Impfstoff ist somit eine sehr sichere Methode, um gegen das Virus immunisiert zu werden.

Was sind bekannte Nebenwirkungen des Impfstoffes?

Trotzdem sollten auch bekannte Nebenwirkungen genannt werden. Im Originalbericht der FDA zum Pfizer-BioNTech-Impfstoff wird von Folgenden Nebenwirkungen gesprochen:

„Die häufigsten unerwünschten Reaktionen waren Reaktionen an der Injektionsstelle (84,1 %), Müdigkeit (62,9 %), Kopfschmerzen (55,1 %), Muskelschmerzen (38,3 %), Schüttelfrost (31,9 %), Gelenkschmerzen (23,6 %) und Fieber (14,2 %). Schwere unerwünschte Reaktionen traten bei 0,0 % bis 4,6 % der Teilnehmer auf, waren nach Dosis 2 häufiger als nach Dosis 1 und waren im Allgemeinen bei Erwachsenen ≥55 Jahren (≤2,8 %) im Vergleich zu jüngeren Teilnehmern (≤4,6 %) weniger häufig.“

Dies sind erst mal keine ungewöhnlichen Nebenwirkungen bei einer Impfung, allerdings tauchen diese wohl häufiger als z.B. bei der Grippeimpfung auf und dabei auch stärker bei jüngeren als bei älteren Menschen. Wie Medscape berichtet, äußert sich der Direktor des Instituts für Tropenmedizin an der Eberhard Karls Universität Tübingen Prof. Dr. Peter Kremsner wie folgt dazu: „Als 20-Jähriger würde ich mir die Impfung nicht unbedingt geben lassen, aber als 80-Jähriger schon.“. Wie Medscape schreibt: „Ältere profitieren am meisten und haben bei der Impfung die wenigsten Nebenwirkungen zu erwarten.“

Darüber hinaus gab es nach dem Impfstart in England bereits zwei Fälle anaphylaktischer Schocks bei Patienten, die bereits eine Geschichte mit schweren allergischen Reaktionen hatten. Es wird daher empfohlen, bei entsprechender Vorgeschichte erst einmal nicht zu impfen. Auch hierzu meldet sich Kremsner wie folgt: „Lieber jetzt an den Massenimpfungen teilnehmen, als später beim Hausarzt impfen.“ Die in den Impfzentren tätigen Mitarbeiter kennen sich auch mit seltenen Nebenwirkungen gut aus und können daher entsprechend schnell reagieren.

Es wird weiter spannend bleiben, wie gut verträglich der neue Impfstoff bei der breiten Bevölkerung ist. Dabei sollte ebenfalls eingehender geforscht werden, ob die momentanen stärkeren Reaktionen nicht mit den eingesetzten Nano-Lipiden zusammenhängen. Diese sorgen dafür, dass die mRNA länger erhalten bleiben, nachdem sie injiziert wurden. Noch außerhalb des Körpers muss der Impfstoff momentan nämlich noch bei ca -70°Celsius aufbewahrt werden – eine der Schwierigkeiten bei der Bereitstellung des Impfstoffes.

Abschließende Worte

Es ist und bleibt erstaunlich, was für einen riesen Fortschritt die Forschung dieses Jahr bei der Entwicklung des Impfstoffes gemacht hat. Die neue Art der Impfung mit mRNA-Impfstoff ist äußerst vielversprechend. Dennoch handelt es sich um einen extrem schnell zugelassenen Impfstoff, dessen mögliche Nebenwirkungen weiter im Auge behalten werden müssen.

Wer sich eingehender mit Impfungen als solchen beschäftigen möchte, kann sich unter folgendem Link informieren: https://impf-dich.org/

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