Habt Ihr bereits in unserem ersten Teil gelesen, woher eine Fettleber kommt und wo sie hinführt? Im zweiten Teil ging es darum, was man gegen die Möglichkeit einer Fettlebererkrankung tun kann.
Im dritten Teil haben wir Euch über die Behandlung der alkoholischen Fettleber (ALD = Alcoholic Liver Desease) informiert. Dieser vierte Teil behandelt nun die Therapie der nicht alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD = Non Alcolholic Fatty Liver Desease).
Was solltet Ihr wissen?
Dieses Thema ist für mindestens 35% der Bevölkerung von Interesse, denn so viele Menschen haben bereits eine Fettleber entwickelt. Wir haben uns deshalb entschlossen, das Thema umfangreich in mehreren Teilen zu bearbeiten.
Kleine Zusammenfassung der Teile 1-3: Diagnose, Schweregrade, Therapien gegen die Fettleber Erkrankung (FLD)
Es gibt zwei Empfehlungen, um eine Fettleber zu behandeln: Ernährungsumstellung und Bewegung. Eine allgemein anerkannte Therapie, die Evidenz Basiert (= durch sogenannte Doppelblind Studien abgesichert*) wäre, gibt es nicht. Wirklich? Wir haben im dritten Teil bereits auf die Behandlung mit PPC, das ist ein hoch angereichertes Lezithin aus der Sojabohne, hingewiesen. Was für die alkoholische Fettleber gilt, gilt gleichermaßen für die nicht-alkoholische Fettleber. Auch hier ist PPC das Mittel der Wahl. Warum das so ist, wollen wir in den nachfolgenden Abschnitten erläutern. Vorher möchten wir darauf hinweisen, dass die Fettleber mehrere Schweregrade durchläuft: Fettanreicherung der Leber, NASH, also Anschwellen der Leber (= Entzündung, Hepatitis), gefolgt von Fibrose, der Bildung von Narben bis zur Zirrhose, die als Endstadium bezeichnete Zerstörung der Leber, die bei Nichtbehandlung oft tödlich verläuft. Die Fettleber ist nicht ganz einfach festzustellen: Wenn Übergewicht, Diabetes Mellitus oder ein Metabolisches Syndrom* vorliegen, kann von einer Fettleber ausgegangen werden. Vorher gibt es nur sehr diffuse Anzeichen, dass mit der Leber etwas nicht in Ordnung ist wie Unwohlsein oder Druck auf den Oberbauch, manchmal hat der Erkrankte aber auch überhaupt keine Symptome. Es gibt dann noch die Möglichkeit, ein Ultraschallbild zu machen, die Blutwerte zu nehmen, einen Biopsie (= ein Stückchen Gewebe) von der Leber zu nehmen oder einen Fibroscan zu machen, der eine Alternative zur Biopsie darstellt (ein bildgebendes Verfahren).
*Doppelblind Studien – was bedeutet das? In Studien soll festgestellt werden, ob ein bestimmter Wirkstoff wirkt und wie stark er wirkt. Ein gutes Beispiel sind die gerade zugelassenen Impfstoffe gegen Covid-19: Hier werden zwei in etwa gleich große Gruppen von Patienten gebildet und diese beiden Gruppen erhalten eine Injektion. Die eine Gruppe erhält eine Injektion ohne Wirkstoff, ein so genanntes Placebo, die andere Gruppe erhält den Wirkstoff. Weder die injizierenden Ärzte noch die Patienten (= doppelt blind) wissen, in welcher Spritze sich Impfstoff befindet und in welcher das Placebo. Erst für die Auswertung werden die erhobenen Daten offen gemacht, so dass dann jeder Patient der entsprechenden Gruppe zugeordnet wird.
* Metabolisches Syndrom
Als Metabolisches Syndrom bezeichnet man die Kombination mehrerer Erkrankungen oder Symptome. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die häufigste Todesursache bei uns, können in der Regel auf das „tödliche Quartett“ zurückgeführt werden. Quartett deshalb, weil 4 Aspekte zum Metabolischen Syndrom zusammengeführt werden:
• Übergewicht (Adipositas)
• ein gestörter Fetthaushalt
• Bluthochdruck (Hypertonie)
• erhöhter Blutzuckerspiegel
Wie genau verändern sich die Leberzellen bei einer Fettleber?
Diese Frage ist deshalb von Bedeutung, weil Ihr dadurch verstehen könnt, warum PPC so wichtig bei einer Fettlebererkrankung ist. Also es geht darum, dass sich die Zellmembranen in den Leberzellen verändern. Das hat man untersucht. Zum einen lagert sich mehr Cholesterol in den Membranen an, und zum anderen verringert sich das Phosphatidylcholin, das für die Durchlässigkeit der Membranen sorgt, erheblich. Beides zusammen bewirkt dann, dass die Leberzellen nicht mehr richtig funktionieren, weil sie starr oder rigide werden statt schön flexibel und durchlässig zu sein für die Stoffe, die in die Leberzellen eingeschleust werden. Anders ausgedrückt, das Verhältnis von Phosphatidylcholin und freiem Cholesterol in den Membranen verschiebt oder verändert sich zu Ungunsten von Phosphatidylcholin.
Aber es passiert noch mehr: Unsere Blutfette, also die Anteile von Fett im Blut, die wir auch als Triglyceride bezeichnen, werden verstärkt in der Leber angelagert, denn die Leberzellen funktionieren nicht mehr richtig und der Prozess der Verstoffwechslung dieser Fette ist gestört. Diesen Vorgang nennt man Hepatische Triglycerid Lipase (HTGL). Wenn man einer Fettleber PPC zukommen lässt, also etwa indem man es als Kapsel zu sich nimmt, dann wird diese Lipase wieder stark aktiviert. Übrigens funktioniert das nur optimal mit dem PPC, von dem Ihr schon viel hier in unserem Blog gehört habt.
PPC als Evidenz Basierte Therapie bei nicht-alkoholischer Fettleber Erkrankung (NAFDL)
Ihr habt bereits erfahren, dass die Empfehlungen der medizinischen Gesellschaften bei dieser Erkrankung alle darauf hinauslaufen, den eigenen Lebensstil (Ernährung und Bewegung) zu ändern. Dies ist auch zu 100% richtig und in jedem Fall sinnvoll. Es hat jedoch Untersuchungen gegeben, die z.B. Gruppen, die nur eine Lebensstiländerung durchgeführt haben mit Gruppen verglichen haben, die zusätzlich PPC zu sich genommen haben. Und da zeigen sich dann ganz erhebliche Unterschiede. Ja, es gibt sogar eine Meta-Analyse – das ist eine Analyse der Ergebnisse von mehreren wissenschaftlich akzeptierten Studien – und auch diese Meta-Analyse zeigt eindeutig, dass alle Studienergebnisse darauf verweisen, dass PPC für die Behandlung der verschiedenen Stadien der Erkrankung sinnvoll ist. Deshalb nennen wir diese Behandlung hier Evidenz Basiert, also durch hochwertige Studien abgesichert.
Die vielen Studien zu diesem ganzen Themenkomplex wollen wir hier nicht aufführen oder im Detail besprechen (eine Literaturliste findet Ihr ganz unten). Wir haben uns aber bemüht, aus diesen Empfehlungen herauszudestillieren, was wir Euch hier in allgemeinverständlichem Deutsch präsentieren möchten.
- Die Behandlung mit PPC für diese Erkrankung ist keine Kurzzeit Therapie. Jeder, der sich eine Besserung erhofft, muss unbedingt wissen, dass beinahe alle Studienergebnisse sich auf einen Zeitraum von mindestens 1 Jahr bis zu 2 Jahren berufen. Also einmal ein paar Kapseln einnehmen oder sich einige Infusionen oder Injektionen geben zu lassen ist Quatsch. PPC muss langfristig zugeführt werden.
- Die Dosierung und die Dauer der PPC Einnahme hängen stark ab vom Schweregrad der Erkrankung und auch davon, ob zusätzliche Erkrankungen bereits mit einhergehen, z.B. Diabetes Mellitus. Es ist einfach etwas anderes, ob ich leichte Symptome der NAFDL habe oder bereits schwerer erkrankt bin durch eine Hepatitis und Vernarbungen der Leber. Davon ist auch abhängig, in welcher Form, als Kapsel oder als Injektion/Infusion ich das PPC zu mir nehme oder sogar ob ich beides miteinander kombiniere.
- Die Kombination wird beispielsweise vom Netzwerk Extended Medicine empfohlen. 2-3mal pro Jahr eine Injektionskur durchführen mit je 10 Injektionen und dazwischen die Einnahme in Kapselform, damit der PPC Spiegel nicht wieder stark absinkt.
- Sport und fettarme, zuckerlose und kohlenhydratarme Ernährung sind wichtige Bausteine, um die gesundheitlichen Beeinträchtigungen abzubauen.
- Solltet Ihr Euch bereits seit einigen Jahren ungesund ernährt haben (z.B. hauptsächlich Fast Food), keinen Sport betreiben, häufig Alkohol konsumieren, dann müsst Ihr eigentlich nicht mehr darüber nachdenken, ob Eure Leber bereits mit diesen Wirkungen zu kämpfen hat. In diesem Fall empfehlen die Netzwerk Ärzte auf jeden Fall zur Prävention eine Einnahme von PPC in Kapselform. Natürlich nicht, ohne auch den Lebensstil zu verändern. Nicht empfohlen wird natürlich: Abends Saufen, Morgens PPC. Das ist nicht der Sinn der Behandlung mit diesem Wirkstoff.
Wer kann mich mit PPC behandeln und wo kann ich die PPC Kapseln kaufen?
Schlussfolgerung
Wir möchten hier die beiden Autoren, die Gebrüder Kuntz, des Grundlagenwerks für Ärzte zur Hepatologie (zu Lebererkrankungen) zu Wort kommen lassen:
„…Basierend auf diesen pharmakologischen und klinischen Daten scheint EPL/PPC das Medikament der Wahl zu sein, um eine Fettleber unterschiedlichen Ursprungs, z.B. durch Alkohol oder Adipositas, signifikant zu reduzieren oder zu beseitigen, auch wenn die verursachende Noxe nicht beseitigt werden kann, wie es bei der Diabetes-assoziierten Steatose der Fall ist…“
Ausgewählte Literatur (Artikel Links auf Anfrage)
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Kuntz E, Kuntz H-D: Hepatology- Textbook and Atlas -, 3.Ausgabe Springer Verlag, Heidelberg 2008; Kapitel 40: p.896