Vitamin D und Covid-19 – Unerlässlicher Helfer, auch gegen Corona

Vitamin D Rise
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Bild von SimoneVomFeld auf Pixabay

Es ist klar, dass es kein Allheilmittel gegen Covid-19 gibt. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht gegen eine Corona-Infektion schützen kann. Neben dem mittlerweile selbstverständlichen Tragen einer Maske und dem gründlichen Händewaschen, hat man ebenfalls die Möglichkeit den eigenen Körper mit Vitamin D zu unterstützen. In diesem Artikel wollen wir zeigen, welche Relevanz Vitamin D für unser Immunsystem hat und was es ganz spezifisch gegen den Coronavirus tun kann.

Heutzutage wird in den Medien gerne ein „Hype um Vitamin D“ angeprangert, der aus der Pharmaindustrie gepusht sein soll. Dabei gibt es weltweit unabhängige Studien, die sich seit Jahrzehnten mit Vitamin D und seiner Signifikanz für den gesamten menschlichen Körper befassen. Vor allem in den Wintermonaten ist es in unseren Breitengraden kaum möglich, auf natürliche Weise genug des sogenannten ‚Sonnenvitamins‘ im Körper zu produzieren. Dies in Kombination mit unserem sich wandelnden Lebensstil führt zu einem Mangel an Vitamin D im Körper. Es gibt eine Studie, die 2016 im Journal of Health Monitoring veröffentlicht wurde. Sie zeigte, dass der Vitamin D Mangel bei gesunden Erwachsenen in Deutschland zwischen 1997 und 2011 um 25-30% gestiegen ist. Das wirkt sich automatisch auch auf unser Immunsystem aus…

Funktion von Vitamin D

Viele Menschen kennen Vitamin D als Vitamin für unsere Knochen. Es unterstützt den Körper dabei Calcium und Phosphat in den Knochen einzubauen und hilft somit bei der Knochenmineralisierung. Darüber hinaus hilft es aber auch bei weiteren Stoffwechselprozessen im Körper. Studien haben gezeigt, dass alle Organe unseres Körpers Vitamin-D Rezeptoren haben und es daher für ihre jeweils eigenen Funktionen benötigen. Aber dabei bleibt es nicht. Vitamin D unterstützt im Körper auch das Nervensystem, die Muskulatur und unser Herz-Kreislauf-System. Dazu unten noch mehr. Im Profisport ist es daher mittlerweile bereits Standard Vitamin D zu supplementieren, um die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern. Zu seiner Rolle im Schutz vor Allergien und Autoimmunkrankheiten und als körpereigene Antibiotika gegen Viren und Bakterien gibt es ebenfalls immer mehr Studien.

Zusammenfassung
Vitamin D ist mehr als nur ein Knochenvitamin. Es unterstützt viele Teile unseres Körpers und ist somit unverzichtbar.

Was macht Covid-19?

Aber inwiefern genau kann es uns gegen das Coronavirus schützen? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns zunächst einmal genauer anschauen, wie der Erreger SARS-CoV-2 in den Körper kommt und was er dort genau anrichtet. All unsere Zellen haben in ihren Membranen sogenannte Rezeptoren. Diese Proteine, dienen wie ein Schloss zum Inneren der Zellen. Sowohl SARS, als auch Covid-19 zielen beide auf dasselbe „Schloss“, nämlich den ACE2-Rezeptor. Würde man diesen Rezeptor blockieren, dann würde der Corona-Erreger auch nicht in die Zelle gelangen und der Mensch würde nicht krank. Doch zum einen lässt sich der ACE2-Rezeptor nicht so einfach blockieren. Und zum anderen spielt er eine wichtige Rolle im menschlichen Körper.

ACE steht für Angiotensin Converting Enzyme, zu Deutsch Angiotensin-konvertierendes Enzym. Und genau das beschreibt seine Rolle auch schon. ACE1 wandelt Angiotensin (AT) 1 in das aktivere Angiotensin (AT) 2 um. ACE2 hingegen baut AT2 ab. Die Enzyme sind damit ausschlaggebend für unsere Blutdruckregulation. Während ACE1 den Blutdruck steigen lässt, senkt ACE2 den Blutdruck. Die ACE2-Rezeptoren einfach „abzuschalten“ ist also keine Option.

Wenn nun der Corona-Erreger in den Körper eindringt und sich auf die ACE2-Rezeptoren setzt, dann findet das AT1 keinen „ACE2-Parkplatz“ mehr. Infolge steigt der Blutdruck, was dazu führt, dass die Lunge Wasser absetzt. Man spricht dann vom sogenannten Syndrom der „ertrinkenden Lunge“. Nun beginnt ein Teufelskreislauf. Der entstandene Sauerstoffmangel erhöht noch mehr den Blutdruck, was das Problem weiter verschärft.

Zusammenfassung
Das Coronavirus besetzt die sogenannte ACE2-Rezeptoren unserer Zellen. Dadurch können Angiotensine nicht mehr andocken und ihre Arbeit verrichten. In Folge steigt unreguliert der Blutdruck, was zu Wasser in der Lunge führt. Das Syndrom der „ertrinkenden Lunge“ setzt ein.

Vitamin D gegen Covid-19

Hier setzt das Vitamin D ein. Aktives Vitamin D im System sorgt dafür, dass die Aktivität im Angiotensin-System runter geht. Es stoppt im Körper die Renin-Produktion, was ein Sinken des Blutdruckes zur Folge hat. Die Lungenschäden, welche durch die ACE2-Blockade zustande kommen, können somit gelindert werden.

Ein weiterer Faktor ist die Rolle von Vitamin D in der Bildung von Cathelicidin und Defensin (Virusblocker C & D). Diese sind wichtige Helfer gegen Viren und Bakterien. Im Falle des Corona-Erregers setzen sie sich so auf das Virus, dass dieser nicht mehr an den ACE2-Rezeptoren ansetzen kann. Defensin kann so noch 8 Stunden nach Eindringen des Virus einen Infekt verhindern.

Vitamin D wirkt somit gleich doppelt. Es hilft dem Körper sich gegen das Virus zu schützen und unterstützt ihn im Falle eines Infektes durch ein regulierendes Eingreifen in den Blutdruck.

Zusammenfassung
Vitamin D nutzt sowohl nach, als auch vor einem Infekt. Es hilft den Blutdruck wieder nach unten zu regulieren. Darüber hinaus führt es zu Cathelicidin und Defensin. Diese blockieren den Virus, sodass er sich nicht mehr mit den ACE2-Rezeptoren verbinden kann.

Möglichkeiten Vitamin D Spiegel zu erhöhen

Aber wie viel Vitamin D braucht der Mensch denn nun zum Schutze? Und wie kann man den eigenen Vitamin D Spiegel erhöhen? Ein Vitamin D-Mangel liegt ab einem Spiegel von unter 30 ng/ml (oder 75 nmol/ml) vor. Der normale Wert liegt zwischen 40-60ng/ml (100-150 nmol/ml) und ein idealer Vitamin D Spiegel liegt bei ca. 60-100ng/ml (150-250 nmol/ml).

Der menschliche Körper produziert Vitamin D zum einen durch Nahrungsaufnahme und zum anderen mithilfe von Sonnenlicht. Nahrungsmittel mit viel Vitamin D sind fetter Seefisch, Innereien, Speisepilze oder Eier. Dies trägt allerdings nur mit etwa 10-20% zur gesamten Vitamin D-Produktion bei. Die restlichen 80-90% produziert der Körper durch Sonneneinstrahlung direkt auf die Haut. Hierbei ist die Kraft der Sonne erst ab einem Winkel von ca. 45° zur Erde stark genug. Überprüfen lässt sich das gut anhand des eigenen Schattens. Ist er länger als man selbst hoch ist, so kommen die entscheidenden UV-B Strhlen nicht bis zu uns durch. Ein weiterer Einflussfaktor sind Sonnencremes. Bereits ab einem Lichtschutzfaktor 15 findet keine Vitamin D Produktion mehr statt.

Sind die obigen Bedingungen erfüllt, so reicht es sich etwa 3-4-mal pro Woche je eine halbe Stunde in der Sonne aufzuhalten. Hierbei muss allerding mindestens ¼ der gesamten Körperoberfläche frei liegen. Nur mal eben das Gesicht und die Hände in die Sonne reicht also leider nicht aus. Und im Winter geht man sicher auch eher ungern leicht bekleidet spazieren.

Eine weitere Möglichkeit ist es, 2-3-mal pro Monat in ein Sonnenstudio zu gehen. Auch hierbei wird der Körper mit den nötigen UV-B Strahlen bestrahlt.

Die letzte Möglichkeit ist eine Supplementierung über Kapseln oder Tropfen. Im Schnitt lässt sich sagen, dass bei einem Menschen mit 70kg Körpergewicht eine Einnahme von 1.000IE/Tag zu 10ng/ml (25 nmol/ml) mehr führt. Da Vitamin D ein fettlösliches Vitamin ist, muss je nach Körpergewicht eine entsprechende Anpassung stattfinden. Mehr als 10.000 Einheiten pro Tag sind in der Regel nicht zu empfehlen. Über die individuell empfohlene Einnahmemenge, sowie zu einer genauen Messung der Werte im Blut kann sie ihr Hausarzt informieren.

Zusammenfassung
Ein idealer Vitamin D Spiegel liegt bei ca. 60-100ng/ml (150-250 nmol/ml). Dieser lässt sich auf verschiedene Weisen erzeugen. Außreichendes Aufhalten in der Sonne, Besuch des Solariums, oder Supplementierung über Kapseln oder Tropfen. Eine individuelle Beratung kann jeder Hausarzt durchführen.

Abschließende Worte

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Vitamin D unerlässlig für uns ist. Neben seinen vielen Aufgaben im Körper schütz es uns außerdem gegen Angreifer von außen. Speziell bei Covid-19 kann es sowohl eine Infektion verhindern als auch die Symptome einer Erkrankung lindern und die Überlebenschancen steigern. Dabei ist es egal, ob man den Vitamin D Spiegel durch regelmäßiges Sonnenbaden, oder durch Supplementierung steigert.

Wer sich noch intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchte, hat in diesem Video die Möglichkeit, sich den Vortrag „Hype oder Hope“ von Prof. Dr. Jörg Spitz anzuschauen. Er zeigt einfach verständlich und ausführlich erklärt, welche Rolle Vitamin D in unserem Körper spielt. Dr. Raimund von Helden erklärt in diesem Video wie unser körpereigenes Vitamin D vor dem Coronavirus schützt.

Weitere Neuigkeiten rund um das Coronavirus und seine Auswirkungen findet ihr in unserer Covid-19 Info Box. Erste interessante Forschungen zum Thema Vitamin D und seiner Rolle in der Corona-Abwehr haben wir in unserem Artikel Vitamin D und Covid-19 für euch zusammen gestellt.

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