Ausreichender Schlaf ist wichtig und gesund. Doch was gilt als ausreichend? Und kann man auch zu viel schlafen? Mit diesen Fragen hat sich eine US-amerikanische Studie auseinandergesetzt und dabei wichtige Zusammenhänge zwischen unserem Schlafverhalten und unserer persönlichen Infektanfälligkeit herausgearbeitet.
Die Datengrundlage der Schlaf-Studie
Grundlage der beschriebenen Studie bildete eine repräsentative Umfrage unter 59.261 US-Amerikanern. Deren Durchschnittsalter lag bei 50 Jahren. Gefragt wurde nach Schlafdauer, Häufigkeit von Grippe und Erkältungen innerhalb der letzten 14 Tage sowie dem jeweiligen Arbeitsrhythmus der Teilnehmer. Neben soziodemographischen Faktoren (Alter, Geschlecht, Bildungsgrad, ethnische Zugehörigkeit etc.) waren auch der BMI der Teilnehmer sowie deren medizinische Vorerkrankungen Teil des Fragenkatalogs. Ausgewertet wurden die Daten von Forschern der University of California in San Francisco.
Die Ergebnisse
Zu wenig Schlaf
7 bis 8 Stunden täglich gelten medizinisch als normale Schlafdauer. So lange schliefen etwa 60,7% der Teilnehmer. Weitere 21,6% gaben 6 Stunden Schlaf pro Tag an und 8,8% sogar maximal 5 Stunden täglich. Bei Befragten mit besonders kurzen Schlafphasen wiesen im Vergleich zu den Normalschläfern ein um den Faktor 1,44 erhöhtes Infekt-Risiko auf.
Zu viel Schlaf
Interessant wird es nun bei der Frage, ob zu langes Schlafen auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Die Antwort der Studienleitung lautet ganz klar: Ja. Bei den restlichen 9% der Studienteilnehmer nämlich war das Risiko einer Infektion mit Grippe- oder Erkältungsviren um den Faktor 1,2 erhöht. Allzu lange im Bett zu bleiben, ist demgemäß medizinisch nicht unbedenklich.
Unsteter Schlaf-Rhythmus
Unabhängig davon, wie lange wir schlussendlich schlafen, scheint der individuelle Schlafrhythmus von entscheidender Bedeutung zu sein. Bei sämtlichen Studienteilnehmern, die angaben, in Wechselschicht zu arbeiten, war die Infektanfälligkeit im Durchschnitt um 20% erhöht. Grund hierfür ist, dass fast alle Zellen unseres Körpers eine „innere Uhr“ besitzen und nach dieser arbeiten. Stören wir diesen Rhythmus von außen durch Schlafdefizit oder Schichtwechsel, so wirkt sich das auch auf die Verteilung und Effektivität der Immunzellen aus.
Dabei wirkt sich ein Schichtwechsel entgegen dem Uhrzeigersinn – also von Nacht- zur Abend- und dann zur Tagschicht – anscheinend stärker auf den Organismus aus als ein Wechsel im Uhrzeigersinn – also von Tag- zu Abend- und dann zur Nachtschicht).
Unser Fazit
Wir von A Beautiful Health raten euch ganz deutlich: Achtet auf euren Schlaf und euren Schlafrhythmus! Zu kurze Schlafphasen unter der Woche am Wochenende durch langes Ausschlafen und mittägliche Nickerchen auszugleichen, hat zwar gefühlt einen erholsamen Effekt, aber die innere Uhr eurer Zellen könnt ihr damit nicht austricksen. Teilt euch den Tag so ein, dass ihr auch genug Schlaf bekommt, bevor ihr wieder aufstehen müsst. Gerade bei einem stressigen Job oder Alltag ist es wichtig, das Immunsystem auf bestmöglicher Leistung zu halten.
Schlaft euch gesund!
Die englischsprachige Original-Publikation zu dieser Studie findet ihr unter:
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S235272182100111X?via%3Dihub
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