Der klassische Sonntagsbraten hat ausgedient. Fleisch ist aus dem alltäglichen Speiseplan der meisten Deutschen gar nicht mehr wegzudenken. Und auch die Nachfrage nach Fisch nimmt beständig zu. Zudem waren unsere Supermarktregale noch nie so voll mit Käse, Joghurt und Co. wie heutzutage. Im zweiten Teil unserer Info-Reihe zur Ernährung bei chronischen Entzündungen stehen diesmal Fisch, Fleisch und Milchprodukte im Fokus. Welche Sorten kann man aber nun bedenkenlos zu sich nehmen und bei welchen sollte man lieber Vorsicht walten lassen? Überraschenderweise spielt die Herkunft des Fleischs oftmals eine größere Rolle als vielmehr die Frage, von welchem Tier es genau stammt.
Fleisch – Die Haltung macht den Unterschied
Beim Thema Ernährung ist Fleisch nicht einfach Fleisch. Erzeugnisse von Tieren aus Massentierhaltung sind oftmals reich an entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren. Im Unterschied dazu enthalten Fleischerzeugnisse von Weidetieren vermehrt das gewünschte Omega-3. Gras- und Heufütterung sorgt also nicht nur für vermeintlich glücklichere Tiere, sondern auch für gesünderes Fleisch.
Und hier noch ein Tipp für alle, die kulinarisch gerne mal etwas Neues ausprobieren: Wildfleisch enthält von Natur aus eine nicht unerhebliche Menge an entzündungshemmenden Fettsäuren. Aufgrund steigender Abschussquoten ist der Preis gerade für Schwarzwild in den letzten Jahren spürbar gesunken. Wildschweingulasch, Rehragout oder ein aromatischer Braten? Probiert es einfach mal aus. Hinzu kommt, dass Wildfleisch in der Regel magerer ist als das Fleisch domestizierter Nutztiere.
Bei Wurst und anderen Erzeugnissen solltet ihr dann allerdings wieder vermehrt achtgeben. Beim Herstellungsprozess wird die Masse oft zusätzlich mit Omega-6-Fettsäuren angereichert. Das gilt besonders für die sogenannte Arachidonsäure. Hinzu kommt, dass Fett- und Salzgehalt vieler Wurstsorten ohnehin über den Empfehlungen vieler Ernährungsexperten liegen. Ein moderater Wurstkonsum kann also mehr als nur einen Vorteil für euch haben.
Nicht jedermanns Geschmack sind häufig Innereien wie die Leber. Aber gerade die enthält neben den gesunden Omega-3-Fettsäuren viel Vitamin A und ist ein hervorragender Lieferant für Zink und Kupfer. Denkt daran, wenn ihr künftig gezielt etwas für euren Mineralhaushalt tun wollt.
Fisch – Am besten frisch aus der See
Fisch ist gesund – Diese Weisheit hat sich lange schon herumgesprochen. Doch wenn es um die wertvollen Omega-3-Fettsäuren geht, dann kommt es auf die richtigen Sorten an. Denn anders als die meisten Süßwasserfische enthalten Seefische mit hohem Fettanteil besonders viel Omega-3. Hering, Sprotte und Makrele, aber auch Lachs und Thunfisch sind optimale Omega-3-Lieferanten – Und sie schmecken auch noch sehr gut. Je frischer der Fisch, desto besser. Das gilt sowohl für den Geschmack als auch die Qualität der Fettsäuren.
Milchprodukte – Gut für den Darm?
Fermentierte Milchprodukte stecken voller probiotischer Kulturen. Joghurt, Kefir, Sauermilchprodukte – Sie alle können zum Erhalt einer gesunden Darmflora beitragen. Darüber hinaus sind sie reich an Vitaminen und Ballaststoffen. Allerdings solltet ihr sie möglichst in Reinform zu euch nehmen und ihre entzündungshemmende Wirkung nicht durch ein Übermaß an Zucker, Aromastoffen oder sonstigen Zusatzstoffen zunichtemachen. Naturjoghurt oder Kefir mit Haferflocken und frischen Früchten sind ein gesunder Start in den Tag. Und auch als Zwischenmahlzeit sind sie sehr gut geeignet.
Während Käse ein guter Zink-Lieferant ist, enthalten Weidemilchprodukte allgemein besonders viel der schon häufig erwähnten Omega-3-Fettsäuren. Und wie schon bei Fleisch hat sich gezeigt, dass fettreiche Milcherzeugnisse von Tieren aus Massenhaltung zu viel Omega-6 enthält, was Entzündungen nur noch fördert. Nehmt euch also bei eurem nächsten Einkauf in der Milchabteilung etwas mehr Zeit und überlegt euch, mit welchen Produkten ihr eurem Darm etwas Gutes tun könnt. Die Auswahl ist groß genug.
Fazit
Fisch, Fleisch und Milchprodukte können ein guter und vor allem schmackhafter Verbündeter sein im Kampf gegen chronische Entzündungen. Wie so oft im Leben kommt es lediglich darauf an, die richtigen Produkte auszuwählen und sie miteinander zu kombinieren. Wenn ihr ein paar unserer Empfehlungen beherzigt, könnt ihr in kurzer Zeit relativ einfach köstliche und dazu auch noch gesunde Gerichte kochen. Tut euch mit jedem Bissen etwas Gutes!