Die Zellerneuerungs-Therapie mit PPC als siebte Säule der Anti-Aging Therapie

Die Zellerneuerungstherapie mit PPC als siebte Säule der Anti-Aging Therapie
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In unserem Übersichtsartikel zur Anti-Aging Medizin haben wir euch bereits darauf hingewiesen, dass die Ärzte des Netzwerk Extended Medicine, mit denen wir als Blog kooperieren, der Auffassung sind, dass die Behandlung mit PPC ein wichtiger neuer Baustein der Anti-Aging Medizin sein sollte. Warum ist das so?

Im Folgenden geht es darum, wie PPC die Aktivität von Enzymen beeinflusst. Diese Beeinflussung hat Auswirkungen auf die Enzymaktivität in den Membranen von Zellen und z.B. Mitochondrien. Allerdings kann die Erhöhung der Enzymaktivität darüber hinaus sogar ganze Organe wie die Leber oder das Nervensystem beeinflussen. Auch die für das Alter so schädlichen atherosklerotischen Plaques lassen sich durch Enzym-Aktivität-Veränderungen verringern. Bitte lasst euch nicht davon verrückt machen, dass in diesem Artikel zahlreiche Schlüssel-Enzyme auftauchen, die durch PPC Gabe beeinflusst werden können. Wir als Laien müssen nicht unbedingt jedes Enzym kennen und über seine Funktion Bescheid wissen. Für uns reicht es zu wissen, dass allein in den Zellmembranen zwischen 1.000 bis 2.000 Enzyme aktiv sind. Deren Aktivität  können wir durch PPC direkt beeinflussen.

Die Phospholipide als besondere Wirkstoffgruppe der Zellerneuerung

Jede Membran – Zelle oder Kern oder Organelle (= abgeschlossene Einheit innerhalb einer Zelle mit einer Membran) wie das Mitochondrium – besteht zu einem sehr großen Teil aus Phospholipiden, quantitativ insbesondere aus verschiedenen Phosphatidylcholinen. Die Membranen lediglich als Hüllen für die Zellen zu betrachten, hieße, ihre spezifischen Funktionen zu vernachlässigen. Mit der Membran sind etwa 1.000 bis 2.000 verschiedene Proteine wie Enzyme und Rezeptoren verbunden. Sie steuern zum Beispiel den Stoffwechselaktivitäten der Zellen, bestimmen, welche Stoffe in die Zellen ein- und ausgeschleust werden sowie solche, die die intra- und interzelluläre Kommunikation beeinflussen.

Die Membranen können als Netzwerker betrachtet werden, ohne die kein Leben möglich wäre. Ist die Zusammensetzung, Permeabilität (Durchlässigkeit), Fluidität/Flexibilität und damit Funktionalität der Membranen verändert/gestört – und dies passiert mit zunehmenden Alter -, dann werden Zellen einschließlich ihrer Organellen wie den Mitochondrien inaktiver, was letztendlich zu vermehrtem Zelltod führt. Was die Phosphatidylcholine in den Membranen angeht, so werden in der Regel die ungesättigten zunehmend durch gesättigte ersetzt, begleitet von einem erhöhten Einbau von Cholesterin in die Membranen. Beides hat schlussendlich zur Folge, dass die Membranen versteifen.

Dieses Rigider werden von Membranen im Alter, auch bei Gehirnzellen, ist eine wissenschaftliche Zielrichtung, die durch die externe Gabe mehrfach ungesättigter Phosphatidylcholine (PPC aus der Sojabohne) zumindest verlangsamt, teils auch rückgängig gemacht werden kann. Da diese Polyenylphosphatidylcholine auch im Körper – wenngleich im Alter in zunehmend geringerem Maße – hergestellt werden, können daher die von außen zugeführten PPC’s auch als nicht-toxisch bezeichnet werden.

Alle Phosphatidylcholine, die in der Molekülkombination des PPC vertreten sind, haben ihre spezifische Bedeutung. Das quantitativ und qualitativ wichtigste dieser Gruppe ist das Dilinoleoylphosphatidylcholin (DLPC oder Dilli), das entsprechend auf seine Funktionalität bei Erkrankungen gut untersucht ist.

Therapeutische Effekte von PPC auf den Alterungsprozess

Wir können im Wesentlichen drei große Gebiete beschreiben, in denen dem PPC eine aktive therapeutische Bedeutung für den Alterungsprozess zukommt:

  • Verbesserung der Aktivität vieler Enzyme und anderer Proteine, die im Zuge der Alterung abnimmt
  • Umkehrung altersbedingter Funktionsabnahme in verschiedenen Organen. Diese zunehmende Dysfunktionalität kann nicht nur verlangsamt oder verringert werden, sondern durch den Einbau der mehrfach ungesättigten Phosphatidylcholine und damit verbundener erhöhter Flexibilität der Membranen zu Funktionen führen, die über das normale Maß hinausgehen. Als Beispiele seien hier die Leber und das Gehirn genannt.
  • Verbesserung der Stoffwechsel bedingten Austauschprozesse des Organismus, insbesondere der altersbedingt stark betroffenen atherosklerotischen und dyslipidämischen (Fettstoffwechsel) Auswirkungen auf den Organismus

Zu allen drei Gebieten gibt es eine ganze Reihe interessanter publizierter Studien, von denen hier einige wenige vorstellen wollen.

Einfluss von PPC auf enzymatische Aktivitäten

Es ist durch einige Studien bis ins Detail nachgewiesen worden, dass sich mit zunehmendem Alter Cholesterol in der Membran anreichert, was wie oben bereits erwähnt zu gesteigerter Rigidität der Membran führt. Welchen Einfluss dies auf membranassoziierte Enzyme hat, kann hier an einige Beispielen gezeigt werden.

So wurde nachgewiesen, dass die Creatin-Phosphokinase (CPK) ansteigt, weil mehr CPK benötigt wird, um die Funktionsfähigkeit der Zellen aufrecht zu erhalten. Sodann hat man die Funktionsfähigkeit der Fibroblasten und Endothelzellen im Herzmuskel bei alternden Ratten untersucht. Es zeigte sich, dass Sphingomyelin (ein anderes Phospholipid) und Cholesterin zunahmen, während Phosphatidylcholin abnahm. Bei Gabe von PPC normalisierte sich die Situation.

Weitere wichtige, Membran assoziierte Enzyme (ebenfalls in Herzzellen) wurden untersucht, die saure Phosphatase, die alkalische Phosphatase, die Glukose-6-Phosphatdehydrogenase, die 5‘-Nukleotidase, die Magnesium-ATPase und die Natrium-Kalium-ATPase. Im Alter stiegen diese Enzymkonzentrationen in der Membran an, um einen Ausgleich für deren nachlassende Aktivität infolge erhöhter Membranrigidität zu schaffen. Die Verbesserung der Flexibilität und Fluidität der Membranen durch PPC erhöhte jedoch wieder die Aktivitäten dieser Enzyme, so dass sich ihre Konzentrationen in den Membranen normalisierten oder sogar noch darüber hinaus verringern konnten.

Hier noch eine weitere Untersuchung einer russischen Gruppe zu Aktivitätsparametern von Erythrozyten (= Blutzellen, die für den Sauerstofftransport verantwortlich sind) von Patienten mit diffuser Leberpathologie: Man untersuchte die Deformationsamplitude, den Gesamtindex der Rigidität, den Gesamtindex der Viskosität, den Aggregationsindex, den Destruktionsindex sowie die Wandergeschwindigkeit zu den Elektroden vor und nach einer PPC Therapie mit 1,8 Gramm pro Tag für 3 Monate (alles Parameter, die mit Membranen assoziiert werden). Alle Werte wurden signifikant verbessert.

Einfluss von PPC auf altersbedingt organische Beeinträchtigungen

Grundsätzlich kann eine PPC-Wirkung auf alle Organe im Körper erwartet werden, die mit Membranveränderungen einhergehen. Im Folgenden soll sich jedoch beispielhaft auf Auswirkungen auf die Leber, Gefäße und das Gehirn beschränkt werden.

Thema Leber

So wurde die Delta-6-Desaturase als ein Schlüsselenzym der Eikosanoidsynthese (ungesättigte Fettsäuren, die über die Nahrung aufgenommen werden) bei 12 Monate alten Ratten ohne und mit dreimonatiger Gabe von PPC untersucht. Die Aktivität dieses Enzyms zeigte sich bei den alternden Ratten nach PPC signifikant erhöht. Auch bei den Mitochondrien, deren Funktion und Zahl eng mit dem Alterungsprozess korreliert ist, wurden in experimentellen Studien unter PPC signifikante Verbesserungen beobachtet. Durch Äthanol gestörtes mitochondriales Potential nahm ebenso wieder zu wie die Aktivität des für die Atmungskette wichtigen Enzyms Cytochromoxidase. Die Konsequenz ist eine erhöhte Energielieferung in Form von ATP (= Adenosintriphosphat).

Ebenso ist der Aspekt der Vergiftung zu erwähnen. Die Wechselbeziehung von Vergiftung und Alterung ist gerade in Zeiten, in denen wir mit vielen verschiedenen Giftstoffen konfrontiert werden – im Alter auch vor allem durch teilweise überdimensionierte Medikamentencocktails – von besonderer Bedeutung. Hier ist der Glutathionstatus der Leber von zentraler Bedeutung. Glutathion ist ein sehr wichtiger als Antioxidans wirkender Stoff, Am bekanntesten ist Glutathion als Hauptstoff des reduktiven Pools, indem es hilft, zelluläre Makromoleküle wie Proteine und Membranlipide vor freien Radikalen zu schützen. Gemäß Untersuchungen an Ratten verringert sich in der Leber im Alter der Pool an reduziertem Glutathion, was unter anderem zu Membranschäden führen kann. PPC wiederum war in der Lage, den Glutathionstatus in der Leber alternder Ratten dosisabhängig nicht nur zu normalisieren, sondern darüber hinaus zu erhöhen. PPC wirkt somit einer verringerten Entgiftungsleistung der Leber im Alter entgegen.

Thema Gehirn und neuronale Prozesse

Eine sehr schöne Untersuchung an 60 und 100 Wochen alten Ratten zeigte, dass sowohl die Konzentration an Cytochrom aa3, erneut ein wichtiges Enzym für den Elektronentransfer in Mitochondrien, wie auch wiederum an reduziertem Glutathion bei Gabe von PPC signifikant gegenüber der Kontrollgruppe zunahm, die Konzentration sogar auf einen signifikant höheren Wert im Vergleich zu 20 Wochen alten Ratten anstieg. Dieselben Autoren haben auch die Wirkung von PPC auf Enzyme des zerebralen antioxidativen Enzymsystems untersucht. Dazu wurden die Superoxiddismutase und die zytosolische, Cu-Zn abhängige Superoxiddismutase in den Regionen Cortex, Caudate putamen, Substantia nigra und Thalamus 100 Wochen alter Ratten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe untersucht. PPC führte in allen vier Regionen des Gehirns zu signifikant erhöhter Enzymaktivität.

Eine japanische Arbeitsgruppe prüfte mittels eines Scores (MMSE = Mini-Mental-Status-Test) den Einfluss der Hauptwirksubstanz des PPC, des DLPC, ohne bzw. mit einem anderen wichtigen Phosphatidylcholin, dem Palmitoyl-Oleoyl-Phosphatidylcholin, auf Personen mit kognitiven Störungen (Demenz). Mit diesem Test werden neun Aufgabenkomplexe zur Erfassung zentraler kognitiver Defizite durchgeführt. Die eingesetzten Phosphatidylcholine führten zu signifikanter Verbesserung des MMSE. Der MMSE wird häufig auch bei Alzheimer eingesetzt. Entsprechend hat eine andere japanische Gruppe diesen Test verwendet, um zu prüfen, ob die o.g. Phosphatidylcholine eine Wirkung bei Morbus Alzheimer haben, der über den Effekt von Donepezil (häufig eingesetzter Wirkstoff bei Alzheimer Patienten) hinausgeht, und sie konnte dies nach 12 Monaten Therapie hochsignifikant und nebenwirkungsfrei belegen.

Unbedingt notwendige, einschränkende Bemerkung

Alzheimer ist eine multifaktorielle Erkrankung. Dementsprechend wirkt PPC nicht bei allen Patienten gleich gut. Es ist folgerichtig auch nicht das neue Wundermittel gegen die Alzheimer Demenz. Diese Erkrankung kann nur multifaktoriell behandelt werden. Nichtsdestortrotz kann PPC in jedem Fall ein Baustein der Therapie sein.

Untersuchungen gibt es auch zu altersbedingtem Hörverlust. Eine sechsmonatige Gabe von PPC konservierte bei 18-20 Monate alten Ratten die Hörsensitivität und mitochondriale Funktion bei gleichzeitig weniger Deletionen (= Form der Mutation) mitochondrialer DNS im Hirn- und Cochleagewebe (= Teil des Innenohrs). Ärzte des Netzwerks Extended Medicine haben zudem bei ihren Patienten den Effekte von PPC auf Gehörverlust und Tinnitus beobachtet. Dabei zeigten sich bei ca. 50% der Patienten deutliche Verbesserungen.

Dyslipidämie, Atherosklerose und der Link zur Alterung

Schon ab einem Alter von etwa 16 Jahren beginnt eine Veränderung der Gefäße. Diese mündet häufig mit zunehmendem Alter in eine Atherosklerose. Damit einhergehend sind Veränderungen des Blutdrucks, Störungen der Blutzirkulation sowie Dyslipidämie. In diesem Zusammenhang ist insbesondere der positive Einfluss von PPC auf das High Density Lipoprotein (HDL auch als Hab Dich Lieb Protein bezeichnet) zu nennen.

Im Jahr 2018 wurde in einer Publikation bemerkt, dass es bisher keine gesicherten Angriffspunkte für eine Korrektur beobachteter HDL-Dysfunktionalität im Alter gesunder Probanden gibt. Die einzigen Faktoren von Bedeutung sind die HDL-Phospholipide, die mit der Aktivität des zellulären Cholesterol Effluxes (= Auspumpen) und somit den antiatherogenen Eigenschaften der HDL korrelieren. Diese können durch die Gabe von PPC positiv beeinflusst werden. Unter PPC kommt es nicht nur häufig zu einer Zunahme der HDL. Auch ihre Aufnahmekapazität für Cholesterol und sein Rücktransport zur Leber zur Verstoffwechslung erhöht sich.

Abschließend soll noch die Studie einer russischen Gruppe zu Aktivitätsparametern von Erythrozyten von Patienten mit diffuser Leberpathologie erwähnt werden. Man untersuchte als Erythrozytenparameter die Deformationsamplitude, den Gesamtindex der Rigidität und Viskosität, den Aggregationsindex, den Destruktionsindex sowie die Wandergeschwindigkeit zu den Elektroden vor und nach einer PPC Therapie mit 1,8 Gramm pro Tag über 3 Monate. Alle Werte haben sich signifikant verbessert.

Hier zusammenfassend die wichtigsten positiven Effekte von PPC auf Parameter der vaskulären Biochemie und Klinik, die durch Studien belegt sind:

Wirkung von PPC auf vaskuläre Parameter

ParameterEffekt
Zellmembran Fluidität und Funktionalitäterhöht
Arterielle Elastizitäterhöht
Thrombozyten-Aggregation (Verklumpung von Blutplättchen eigentlich zum Wundverschluss)erniedrigt
Viskositäterniedrigt
Mikrovaskulärer Blutflusserhöht
Homozysteinerniedrigt
Redox-Statusantioxidativ
Entzündungerniedrigt
Prostazyklin / Thromboxanerhöht

Klinische Wirkungen

ParameterEffekt
Angina Frequenz & Schweregraderniedrigt
Nitroglyzeringabeerniedrigt
ST-Streckensenkungweniger ausgeprägt
Belastungs-EKGLeistung erhöht
Symptome der Claudicatio (Hinken)erniedrigt
Gehstrecke und Gehzeiterhöht
Plaquesvolumenerniedrigt
Blutflusserhöht

Zusammenfassung und Ausblick

Obwohl bereits in den vergangenen Jahrzehnten die therapeutische Wirksamkeit von PPC auf die Membranen der Zellen und Mitochondrien intensiv untersucht worden ist, werden erst jetzt durch die neueren molekularbiologischen Erkenntnisse über die wichtige Funktion der Membranen für die Steuerung aller regulatorischen Prozesse des Organismus diese Einzelerkenntnisse in einen logischen Zusammenhang gebracht, was der Zellerneuerungstherapie (CRT) mit PPC eine zunehmend größere Bedeutung zuweist.

Neben der Steuerung membranassoziierter Enzyme und Rezeptoren, der Verbesserung organischer und metabolischer Prozesse stehen therapeutische Optionen bis hin zur Mitbehandlung von Tumoren (erste Publikationen dazu liegen bereits vor) zur Diskussion, abgesehen von bereits bekannten Anwendungsgebieten wie der Einflussnahme auf die Mukosaschicht im Gastrointestinaltrakt oder in den Gelenken, um nur zwei Beispiele zu nennen, Bereiche, die eng mit Alterungsprozessen assoziiert sind.

Selbst Versuche, mit PPC die Lebenszeit zu verlängern, wurden und werden durchgeführt. So wurde einer Gruppe von 12 außergewöhnlich gesunden, 30 Monate alten Sprague-Dawley Ratten (normale Lebensdauer: 24 Monate) in hohem Alter entweder eine physiologische Kochsalzlösung oder PPC infundiert. Schon die sechs Tiere der Kochsalzgruppe erreichten ein über das durch die Ernährung normale Maß hinausgehendes zusätzliche Alter von 32, 34 und in einem Fall von sogar 40 Monaten. Von den 6 Tieren der PPC-Gruppe wurden drei 44 und 46 Monate alt. 3 Tiere erreichten sogar ein Alter von 48 Monate, also eine ausgeprägte Verlängerung ihrer Lebensrestzeit.

Das Netzwerk Globalhealth beschäftigt sich aus den hier dargestellten Gründen mit dem therapeutischen Einsatz von PPC – auch und gerade in der Anti Aging Therapie und fordert die Anti-Aging Medizin praktizierenden auf, PPC als siebte Säule in ihr Behandlungsportfolio zu integrieren. Behandlungsprotokolle und Bezugsquellen für die CRT (Cell Rejuvenation Therapy, Zellerneuerungstherapie) sind in diesem Artikel aufgelistet.

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