Schon jetzt zu wenige Plätze in Kur- und Reha-Einrichtungen

Schon jetzt zu wenige Plätze in Kur- und Reha-Einrichtungen
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Kur- und Reha-Maßnahmen sind wichtig, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten oder zurückzuerlangen. Gerade Eltern oder pflegende Angehörige profitieren ungemein von solchen Angeboten. Doch obwohl längst nicht alle, die einen berechtigten Anspruch hätten, auch einen Antrag stellen, sind die meisten Einrichtungen bereits jetzt schon komplett ausgebucht. Es fehlt an Förderung und gleichzeitig an flächendeckender fundierter Aufklärung.

Eine Vorbemerkung

In den letzten Jahren hat sich viel geändert und entsprechend auch verbessert. Mittlerweile stehen Kur- und Reha-Programme nicht nur Müttern mit ihren Kindern offen, sondern auch Vätern und pflegenden Angehörigen. Diese Personengruppen sollen sich durch gezielte Maßnahmen von ihrem oftmals stark fordernden Alltag erholen. Im besten Fall soll so außerdem einer späteren Überlastung und Erkrankung vorgebeugt werden. Und der tatsächliche Bedarf nimmt merklich zu. Entsprechend wichtig wäre es, dass die Eltern und Angehörigen über eine Kur oder Reha nachdenken.

Steigender Bedarf, aber oft nur wenige Anträge

Zielgruppen verkennen eigenen Anspruch

Laut einer Umfrage hätte unter den Eltern und Pflegenden rund jeder fünfte einen Anspruch auf eine Rehabilitations- oder Vorbeugemaßnahme. Gerade bei Eltern von Kindern mit Behinderung liegt der Bedarfsanteil bei bis zu 75%. Doch nur ein kleiner Teil aller Befragten hat schon einmal ernsthaft darüber nachgedacht, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Die meisten unterschätzen schlichtweg ihren eigenen Bedarf und wollen den „richtigen Kranken“ nicht die Plätze wegnehmen. Dabei gaben nur 62% an, ausreichend über Kur- und Reha-Angebote informiert zu sein.

Häufig kommt dann auch noch die Furcht dazu, einen negativen Eindruck beim Arbeitgeber zu hinterlassen. Und nicht zuletzt scheuen viele Pflegende davor zurück, ihre Angehörigen für die Dauer einer mehrwöchigen Kur in fremde Hände zu geben.

Ärzte fühlen sich oft nicht sicher genug für adäquate Beratung

Dr. Bernard Braun, Gesundheitswissenschaftler aus Bremen und Angehöriger des Bremer Instituts für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung (BIAG), sieht vor allem die Ärzte in der Pflicht, wenn es um Kur und Reha geht. Mit ihrem Wissen um die Gesundheit oder Belastung ihrer Patienten sei es primär an ihnen, Aufklärungsarbeit zu leisten und entsprechend zu beraten.

Doch nach eigenen Angaben fühlen sich die meisten Ärzte hierfür nicht ausreichend gut informiert. Nur rund die Hälfte von ihnen fühlt sich imstande, Mütter hinsichtlich passender Angebote zu beraten. Bei den Leistungen für Väter sieht sich schon nur noch jeder dritte Arzt ausreichend informiert. Und wenn es um pflegende Angehörige geht, ist entsprechendes Fachwissen nur noch sporadisch vorhanden.

Das liegt oftmals daran, dass es keine flächendeckenden Schulungen für Ärzte gibt, sondern diese sich zumeist auf Erfahrungsberichte ihrer Patienten oder deren Entlassungsbriefe verlassen. Sie informieren sich also zumeist nur im Nachhinein und fallbezogen. Dabei müssten sie im viel größeren Maßstab denken und auch Zielgruppen wie Väter und Pflegende im Blick haben.

Zu wenige Einrichtungen, zu wenige Plätze

Zwar weiten die großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland ihre Angebote stetig weiter aus, doch reichen deren Bemühungen schlichtweg nicht aus, um die notwendigen Einrichtungsplätze bereitzustellen. Wie so oft in Deutschland scheitert der zügige und flächendeckende Ausbau dieses Bereichs an der Zuständigkeit der Ministerien.

So ist für die Baumaßnahmen entsprechender Einrichtungen per Gesetzt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jungend (BMFSFJ), meist als Familienministerium bezeichnet, zuständig. Geht es um die Inanspruchnahme einer konkreten Kur- oder Reha-Maßnahme, so fällt dies in den Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).

Das Problem: Das Familienministerium kann zwar den Bau einer Kur- oder Rehaklinik in Auftrag geben, über die spätere Nutzung der Räumlichkeiten entscheidet abschließend aber das Gesundheitsministerium. Gleichzeitig scheut aber das BFSFJ davor zurück, sich stärker mit dem BMG zu vernetzen. Das eingefahrene Denken in klar abgegrenzten Zuständigkeitsbereichen führt dazu, dass der Austausch stets nur anlassbezogen stattfindet. Zwar heißt es aus dem Familienministerium, der stete Austausch mit dem Gesundheitsministerium sei „eine wichtige Anregung“, doch eine Ausweitung der bestehenden Kommunikationswege sei vorerst nicht geplant.

Die Meinung unseres Teams

Wir von A Beautiful Health sind der festen Überzeugung, dass Medizin niemals in Schubladen gedacht werden darf. Eltern und Pflegende haben es verdient, dass man sich um ihr Wohlergehen kümmert. Dazu gehört nicht zuletzt, für eine ausreichende Zahl von Kur- und Reha-Plätzen zu sorgen. Denn nur so haben sie langfristig die Kraft, ihren häufig anstrengenden Aufgaben nachzukommen.

 

Solltet ihr selbst auf der Suche nach passenden Reha- oder Kurkliniken sein, legen wir euch folgende Seite ans Herz: https://www.rehakliniken.de/

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