Für fast alle von uns sind die ganz selbverständlich da – Unsere Ohren. Doch kaum jemand macht sich ernsthaft Gedanken darüber, was wir unseren Lauschern tagtäglich zumuten. Denn wie jedes andere unserer Sinnesorgane verdienen unsere Ohren eine ganz besondere Pflege. Denn nur so können wir uns bis ins hohe Alter ein gutes Gehör bewahren – und das ist gerade in unserer lauten und turbulenten Umwelt wichtiger als jemals zuvor.
Wir zeigen euch, wie ihr mit ein paar einfachen Verhaltensweisen eure Ohren schonen und gleichzeitig auf eure Gesundheit achten könnt. Also seid ganz Ohr!
Schaltet mal einen Gang runter – Musik kennt mehr als nur eine Lautstärke
Klar, jeder von uns hört gerne Musik. Und dass man gerade bei seinem Lieblingssong die Boxen aufdreht oder den Regler an den Kopfhörern hochstellt, ist auch vollkommen nachvollziehbar. Doch sollte man seinen Ohren zwischendurch auch mal eine Pause gönnen. Irgendwann verliert unser Gehirn die Relation zur gerade anliegenden Lautstärke und versäumt es, uns zu warnen, dass unsere Ohren Entlastung brauchen.
Versucht doch mal, eure Musik ein paar Stufen zu drosseln und das Ganze ein paar Minuten auf euch wirken zu lassen. Ihr werdet überrascht sein, wie sich eure Wahrnehmung verändert.
Aber was passiert, wenn wir unseren Ohren zu viel Lautstärke auf einmal zumuten?
Die hohe Belastung und beständige Reizüberflutung schädigt auf Dauer die feinen Haarzellen in unserem Innenohr. Die sind aber essenziell wichtig für die Umwandlung von Schwallwellen in akustische Informationen an unser Gehirn. Gehen diese Zellen kaputt, ist die Übertragung gestört und wir hören langfristig immer schlechter.
Und noch ein Hinweis an alle von euch, die gerne über In-Ears Musik hören:
Nehmt zwischendurch mal die Stöpsel raus und lasst etwas Luft in euren Gehörgang. Denn was für den Sound von Vorteil ist, kann für euer Ohr ein ungeahntes Risiko darstellen. Indem ihr euren Gehörgang längere Zeit verschließt, kann sich dort allmählich Wasser ansammeln, was in Kombination mit eurer Körpertemperatur den perfekten Nährboden für eine Infektion darstellt.
Setzt euch nicht unnötigem Lärm aus
Lärm macht krank – das weiß ja jeder.
Aber was passiert genau, wenn unser Gehör wiederholt Lärm ausgesetzt wird?
Jedes Ohr verfügt über 150.000 feine Haarsinneszellen. Werden diese durch laute Geräusche wiederholt zu stark beansprucht, können sie abknicken und im schlimmsten Fall sogar abreißen. Nun klingt 150.000 erstmal nach so viel, dass der Verlust von ein paar Zellen nicht ins Gewicht fällt. Aber im Laufe eines menschlichen Lebens summiert sich dieser Verlust und irgendwann werden schleichende Beeinträchtigungen spürbar.
So weit solltet ihr es keinesfalls kommen lassen und euch in Zukunft überlegen, wann ihr euch wie lange welchem Lärm aussetzen wollt.
Wusstet ihr schon?
Bereits eine Steigerung von 10 Dezibel nimmt unser Gehör als Verdoppelung der Lautstärke wahr.
Ein vorbeifahrender Zug mit 80dB ist für unsere Ohren also doppelt so laut wie ein Motorrad mit 70dB. Und mit durchschnittlich 90dB wäre ein Presslufthammer bereits viermal so laut. Wollt ihr das eurem Gehör wirklich ungeschützt antun?
Greift also beim nächsten Mal lieber zu Ohrstöpseln oder umgeht laute Geräuschkulissen. Eure Ohren werden es euch danken.
Ohrenhygiene ja – Aber bitte richtig!
„Wasch dir mal die Ohren!“
Solche oder ähnliche Sprüche haben wir sicher alle schon einmal zu hören bekommen. Dabei ist das in aller Regel gar nicht nötig. Von Natur aus reinigen sich unsere Gehörgänge von ganz allein und müssen gar nicht regelmäßig oder ausgiebig geputzt werden. Solltet ihr doch einmal das Bedürfnis haben, der Natur ein wenig nachzuhelfen, gilt ein einfaches Gebot, welches HNO-Ärzte seit Jahren predigen:
Alles, was kleiner ist als euer eigener kleiner Finger gehört nicht in den Gehörgang. Also Hänge weg von Pinzetten oder den guten alten Wattestäbchen! Ein wenig Seife unter der Dusche und die Fingerkuppe des kleinen Fingers sind alles, was ihr braucht.
Und falls ihr es noch nicht wusstet:
Ohrenschmalz im Gehörgang ist kein Zeichen mangelnder Hygiene. Es ist sogar sehr gesund, da es den Gehörgang feucht und geschmeidig hält und gleichzeitig verhindert, dass Keime und winzige Fremdkörper tiefer ins Ohr gelangen können.
Aber bitte ganz sanft – Schnäuzen bei Erkältung
Eine verstopfte oder laufende Nase gerade in der kalten Jahreszeit kennt jeder. Und auch das Bedürfnis, sich mal richtig ordentlich die Nase freizuschnäuzen. Aber Vorsicht! Bei zu viel Druck können Viren und andere Krankheitserreger aus dem Mund-Rachen-Raum bis ins Ohr gelangen und dort eine Mittelohrentzündung auslösen. Damit seid ihr neben eurer Erkältung nicht nur doppelt gebeutelt, es besteht auch die Gefahr, euch einen Tinnitus zuzuziehen oder sogar eure Hörfähigkeit in Mitleidenschaft zu ziehen.
In solchen Fällen lohnt sich also der Griff zum Nasenspray, ausgiebiges Inhalieren und, wenns doch gar nicht anders geht, ein wenig Zurückhaltung beim Schnäuzen. Von lautem Trompeten raten wir euch also tunlichst ab.
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