Die Fallstricke der Ästhetik – Teil 3

4.5
(2)

Foto von kevin laminto auf Unsplash

In unserer Artikelreihe „Die Fallstricke der Ästhetik“ befassen wir uns mit allen relevanten Kriterien, die vor dem Entschluss zu einer ästhetischen Behandlung beachtet werden sollten. Im ersten Teil ging es um die richtige Diagnose, im zweiten Teil um die Wahl der richtigen Therapie. Hier geht es nun mit der Erwartung und das Ergebnis der Therapie.

Ergebnis und Erwartung

Sicher leuchtet es Euch ein, dass Eure Erwartung und das schlussendliche Behandlungsergebnis möglichst nah beieinander liegen sollten. Nicht selten jedoch liegt beides extrem auseinander. Hier nähern wir uns einem der größten Fallstricke. Es ist deshalb enorm wichtig, dass die behandelnden Ärzte Eure Erwartungen genau kennenlernen. Und umgekehrt ist es genauso wichtig, dass Eure Erwartungen realistisch sind und Ihr bereit seid, unrealistische Erwartungen aufzugeben. Eine siebzigjährige Patientin, die sich die Haut einer zwanzigjährigen wünscht, ist einfach nicht realistisch.

Es gibt zu diesem Thema einen weiteren Fallstrick und der ist in unserer Wahrnehmung zu suchen. Um Dir auch dazu ein Beispiel zu geben: Fettpolster lassen sich beispielsweise mit Injektions-Lipolyse reduzieren. Bis das Behandlungsergebnis zu sehen ist, vergehen allerdings 2-4 Monate. Nehmen wir an, es handelt sich um die Reduzierung eines Doppelkinns. Du siehst Dich jeden Morgen und jeden Abend im Spiegel und kannst aus diesem Grunde die langsame Veränderung nur schwer wahrnehmen. Es gibt Patienten, die nach 2 Monaten die Praxis aufsuchen und dann sagen: „Es hat ja gar nicht bei mir gewirkt. Ich sehe noch genauso aus wie vor der Behandlung.“ Sehen diese Patienten dann aber ein Bild ihres Zustandes vor der Behandlung, bemerken Sie, dass sich doch eine ganze Menge getan hat.

Das Ergebnis sollte in jedem Fall angemessen sein. Angemessen bedeutet, dass es dem Eingriff entsprechen sollte. Ein Full-Facelift ist ein größerer operativer Eingriff, der eine starke Straffung der Gesichtshaut zur Folge hat. Es ist jedoch eine der letzten Maßnahmen, die man ergreifen kann, nicht eine der ersten. Man wird also zunächst mit weniger invasiven Behandlungen beginnen und nicht sofort ein Facelift oder eine ähnlich invasive Maßnahme anwenden. Umgekehrt darf auch von einer weniger invasiven Maßnahme nicht ein Ergebnis erwartet werden, dass einem Facelift gleicht.

Lest in unserem vierten und letzten Teil noch über die Zeit, die man für eine Behandlung einplanen sollte.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Kommentar verfassen