Akne: Hilfe naht – Im Interview mit Prof. Dr. Dr. Günter Petersen

Akne: Hilfe naht - Im Interview mit Prof. Dr. Dr. Günter Petersen
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Interview mit Prof. Dr. Dr. Günter Petersen, Dermatologe aus Calw in Baden-Württemberg, über eine von ihm neu entwickelte Rezeptur gegen Akne.

Prof. Petersen studierte zunächst Chemie, bevor er sich anschließend der Medizin und speziell der Dermatologie zuwendete. Seine Rezeptur verzichtet auf Antibiotika und Cortison.
Lasst Euch von Eurem Dermatologen oder Hausarzt diese Rezeptur verschreiben und sendet sie per Email an die Mohren-Apotheke zu St. Lorenz in Nürnberg. Die entsprechende E-Mail-Adresse lautet: lipolyse@mohrenapotheke.org.

Akne-Therapie ist für mich mehr als die Behandlung einer Kinderkrankheit.
Prof. Dr. Dr. Günther Petersen


A Beautiful Health: Herr Prof. Petersen, Sie haben uns erzählt, dass Sie seit Jahrzehnten bereits eigene Rezepturen für mehrere Indikationen in Ihrer Praxis einsetzen. Wie ist es dazu gekommen?

G. Petersen: Als Chemiker und Dermatologe war die topische (= oberflächliche) dermatologische Therapie immer einer meiner Forschungs- und Interessenschwerpunkte. Beim Einsatz herkömmlicher topischer Therapien stieß ich häufig auf Probleme, die so gestaltet waren, dass einerseits die Wirkung nicht genügend war oder sogar ausblieb und dass meine Patienten mit einigen Nebenwirkungen nicht gut klarkamen. Da war es naheliegend, dass ich mein Wissen als Chemiker und als Dermatologe dafür eingesetzt habe, eigene Rezepturen zu entwickeln.


A Beautiful Health: Sie haben in den vergangenen Jahren die Rezepturen nur in der eigenen Praxis verschrieben. Wie ist es dazu gekommen, dass Sie zunächst Ihre Akne Rezeptur jetzt einem größeren Patienten- und Kollegenkreis zur Verfügung stellen?

G. Petersen: Vor 3 Jahren war ich wie immer auf der DERM in Frankenthal (Kongress für Dermatologen). Dort habe ich das Team vom Netzwerk Globalhealth bei einem Essen in einem hotelnahen Restaurant kennengelernt. Das war ein sehr interessanter Abend mit vielen anregenden Gesprächen. Besonders gut fand ich, dass die Netzwerk Leute sich sehr für meine Arbeit interessiert haben, obwohl sie ja primär nichts mit dem Fokus des Netzwerks zu tun hat. Gemeinsam mit Herrn Brandl, einem der Sprecher des Netzwerks, haben wir dann einen Fahrplan entwickelt, wie meine Rezepturen veröffentlicht werden können. Wir haben beschlossen, uns zunächst nur mit der Akne Rezeptur zu beschäftigen, weil diese Indikation auch eine ästhetische Komponente beinhaltet. Das Netzwerk hat dann eine Reihe von Dosen meiner Rezeptur erhalten, denn sie wollten die Effektivität selbst testen. Einige Kollegen, aber auch Netzwerk Mitarbeiter haben daraufhin die Rezeptur angewandt. Ich war sehr erfreut dann zu hören, dass meine Rezeptur gut abgeschnitten hatte.


A Beautiful Health: Wie unterscheidet sich Ihre Rezeptur von den am Markt befindlichen Medikamenten?

G. Petersen: Nun, ich habe mir die Inhaltsstoffe der gebräuchlichen Medikamente angesehen und dabei erkannt, dass sie sich immer nur auf einen oder zwei Aspekte der Symptomatik konzentrieren. Betrachtet man die pathogenetischen Faktoren einer Akne, dann kann man feststellen, dass die Therapie auf vier allen meinen Kollegen bekannten Säulen aufbauen sollte:

  1. Einer keralytischen Komponente zur Freilegung des Abflusskanals der Talg- und Fettdrüsen (antikomedogene Wirkung), denn die Entzündungsprozesse entstehen häufig dadurch, dass die Kanäle der Talgdrüsen verstopft sind.
  2. Einer antibakteriellen Wirkung, weil Bakterienbefall immer bei einer Akne ursächlich verantwortlich zeichnet.
  3. Einer antientzündlichen Wirkung, weil wie jedem bekannt Aknepusteln sich fast immer entzünden.
  4. Einer die Sebumproduktion (Talgdrüsenproduktion) minimierenden und modulierenden Wirkung, um die Angriffe auf die Haut möglichst gering zu halten.

Aus diesen 4 Säulen sollte eine erfolgreiche Behandlung bestehen. Hinzu kommt meine Abneigung dagegen, Inhaltsstoffe zu verwenden, die entweder individuelle oder gesellschaftliche Probleme hervorrufen wie der Einsatz von Antiinfektiva, vor allem der Antibiotika, die heute vollständig unmäßig verschrieben werden und damit die bekannten Resistenzprobleme auslösen, und zwar sowohl global als auch das eigene Mikrobiom betreffend. Auch die Behandlung durch eine Kortikoid-Stoßtherapie ist in meinen Augen unangebracht. Hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen.


A Beautiful Health: Aus welchen Inhaltsstoffen besteht denn Ihre eigene Rezeptur?

G. Petersen: Die heutige Rezeptur ist eine Modifizierung der ursprünglichen. Nachdem das Netzwerk sich bereit erklärt hatte, mich bei der medialen Verbreitung zu unterstützen, habe ich mir die Rezeptur nochmals angesehen und überlegt, wie ich sie weiter optimieren kann. Ich habe an den Inhaltsstoffen keine Veränderungen vorgenommen, denn diese hatten sich ja durch ihre jahrelange positive Anwendung bereits als richtig herausgestellt. Ich konnte aber den Einschleusungsmechanismus optimieren dadurch, dass ich die Inhaltsstoffe durch Liposome einschleuse. Dies hatte gleichzeitig zur Folge, dass die Konzentration der Inhaltsstoffe reduziert werden konnte, was den Patienten einen zusätzlichen Benefit verschafft, weil die Nebenwirkungsrate dadurch quasi gegen null tendiert.

Nun zu den Inhaltsstoffen, die wie gesagt die vier Säulen abdecken:

Rezeptur
Tretinoin 7,5 mg/ml Konzentrat1,0 ml
Vitamin F Liposomen4,5 ml
Octenidindihydrochlorid0,03 g
Magnesiumchlorid- Hexahydrat1,5 g
Zinkacetat0,9 g
Benzoylperoxid1,5 g
Ambiphile Cremead 30 g

Tretinoin bedient sowohl den antikomedogenen Wirkungskreis als auch die Sebum modifizierende Wirkung. Tretinoin, eine Ableitung vom bekannteren Retinol, hat nachweislich auf diese zwei Säulen eine positive Wirkung.
Die antibakterielle und damit antiinfektive Wirkung wird durch zwei Stoffe erzeugt, nämlich Octenidindihydrochlorid und Zinkacetat, die beide sehr hautfreundlich sind. Bekannt ist vielleicht die hohe anti-inflammatorische Wirkung des Magnesiumchlorids, das ja seine Wirksamkeit bei den Badekuren im Toten Meer hinlänglich bewiesen hat und deshalb auch zu Recht bei Psoriasis und schwerer atopischer Dermatitis eingesetzt wird. Last but not least ist hier das (Di-)Benzoylperoxid zu nennen, was zum einen die keralytische Komponente bedient und zum anderen eine anti-bakterielle Wirkung hat. Die genaue Rezeptur habe ich in der angefügten Tabelle zusammengefasst.


A Beautiful Health: Und wie kann man ihre Rezeptur nun beziehen?

G. Petersen: Ich kooperiere mit der Mohren Apotheke zu St. Lorenz in Nürnberg, weil nicht alle Apotheker liposomale Rezepturen herstellen. Mit der dort hergestellten Rezeptur habe ich die besten Erfahrungen gemacht. Am besten bei der Mohren Apotheke per E-Mail: lipolyse@mohrenapotheke.org melden und konkret besprechen, wie der einfachste Ablauf der Verschreibung ist. Ich schicke denen das auf den Patienten ausgestellte Rezept und die Apotheke versendet direkt an den Patienten. Die Rezeptur wird von der gesetzlichen Kasse problemlos bezahlt.


A Beautiful Health: Herr Prof. Petersen, herzlichen Dank für das Gespräch.

Was ihr sonst noch aktiv gegen Akne tun könnt, haben wir vor einiger Zeit schon einmal für euch aufgearbeitet: https://abeautifulhealth.org/tipps-und-tricks/akne-teil2/

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