Gefährliche Kombinationen von Medikamenten – Teil 6

Gefährliche Kombinationen von Medikamenten Teil 6
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Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) hat eine Liste mit 6 Kombinationen von Medikamenten herausgegeben, die sie als hochgradig gefährlich einstuft. Wie es leider immer noch viel zu häufig der Fall ist, ist diese besagte Aufzählung von Arzneimittel-Wechselwirkungen in einem für den Laien kaum verständlichen Fachduktus verfasst, der sich nur Ärzten und medizinischem Fachpersonal erschließt. Da diese Informationen unserer Meinung aber jedem Patienten sprachbarrierefrei zur Verfügung stehen sollten, möchten wir in einer kleiner Serie aus 6 Artikeln jede dieser Kombinationen von Medikamenten kurz und verständlich erläutern.

Kombination #6: NSAR und systemisch wirksame Glukokortikoide

Stoff 1:

Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) sind eine Gruppe von Medikamenten, die schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend wirken. Sie werden für die Behandlung von Schmerzen, bei Fieber, entzündlichen und degenerativen Erkrankungen und für die Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse eingesetzt.

Andere Bezeichnungen: Non-steroidal anti-inflammatory drugs (NSAID), Nicht steroidale Antirheumatika, NSAIA, Nicht steroidale Antiphlogistika, Prostaglandinsynthesehemmer, Saure Analgetika
NSAR-Arzneimittel: Aspirin, Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen

Stoff 2:

Systemisch wirksame Glukokortikoide gehören zur bekannten Gruppe der Steroide. Systemisch wirkend bedeutet, dass das Medikament entweder injiziert wird oder aber in Tablettenform eingenommen wird, im Gegensatz zu den lokal wirkenden Cremes und Salben. Die natürlich vorkommenden Glukokortikoide sind Abkömmlinge des sogenannten Gelbkörperhormons (Progesteron). Am häufigsten eingesetzt werden Cortisol und Corticosteron sowie Cortison.

 

Wechselwirkungen – Was kann passieren?

Patienten, die gleichzeitig NSAR und orale Glukokortikoide einnahmen, zeigten ein deutlich erhöhtes Risiko für ein peptisches Ulkus* im Vergleich zu denen, die nur NSAR erhielten. In einer europäischen Studie, die 114 835 Patienten mit oberer gastrointestinaler Blutung einschloss, war das Blutungsrisiko unter einer Komedikation von NSAR und Glukokortikoiden relativ um das 13-fache erhöht.
(DGIM)

* Peptisches Ulkus ist ein Sammelbegriff für bis in die Ringmuskulatur reichende entzündliche Defekte der Magen- oder Darmschleimhaut. Ursache ist ein durch verschiedene Auslöser hervorgerufenes Ungleichgewicht zwischen aggressiven und schützenden Faktoren der Magen-Darm-Schleimhaut, wodurch Teile der Magen- oder Darmwand geschädigt werden. Die Geschwüre sind häufig; jeder Zehnte ist mindestens einmal im Leben betroffen.

Helfen kann die Gabe eines sogenannten PPI.
Protonenpumpenhemmer (PPI) sind Wirkstoffe, die die Säureausschüttung aus den Drüsenzellen im Magen um bis zu 90% hemmen. Schädigungen der Magen- oder Speiseröhrenschleimhaut, die durch die Magensäure hervorgerufen wurden, können dadurch abheilen. Zu den Protonenpumpenhemmern zählt beispielsweise Omeprazol.

Ein Hinweis in eigener Sache:

Unser Blog A Beautiful Health versteht sich lediglich und ausschließlich als Weiterbildungs-Plattform für interessierte Leser rund um medizinische Themen. Unsere Artikel sind keine Anleitung zur Selbsttherapie und können keinesfalls ein Ersatz für ärztliche Beratung oder Behandlung sein.

Solltet ihr also Bedenken bei einer Kombination von Medikamenten haben, dann wendet euch direkt an euren Hausarzt und besprecht euren Medikationsplan mit ihm.

Wenn ihr die Ausführungen der DGIM im Original studieren wollt, findet ihr sie unter:
https://www.klug-entscheiden.com/empfehlungen/no-gos-bei-medikamentenkombis

Sämtliche Artikel dieser Reihe findet ihr künftig unter dem Schlagwort: Gefährliche Kombinationen von Medikamenten

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