Alkoholismus am Arbeitsplatz – Stress als Risikofaktor

Alkohol am Arbeitsplatz
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Eine neue Studie aus diesem Jahr zeigt, dass in einigen Berufen der Konsum von Alkohol besonders hoch ist.

Thompson, A., Pirmohamed, M. Associations between occupation and heavy alcohol consumption in UK adults aged 40–69 years: a cross-sectional study using the UK Biobank. BMC Public Health 21, 190 (2021). https://doi.org/10.1186/s12889-021-10208-x
(Assoziationen zwischen Beruf und starkem Alkoholkonsum bei britischen Erwachsenen im Alter von 40-69 Jahren: eine Querschnittsstudie unter Verwendung der UK Biobank.)

Arbeitest Du auf dem Bau oder in der Gastronomie als Manager? Dann ist das Risiko, dass Du alkoholabhängig und zum Trinker wirst erheblich höher als in anderen Berufen. Die Daten der United Kingdom Biobank wurden genutzt, um herauszufinden, ob es eine Verbindung von Job und Trinken gibt.

Die Antwort lautet eindeutig: Ja.

Wer ist besonders gefährdet?

Als Meteorologe oder Physiker ist das Risiko, zum Trinker zu werden, erheblich geringer, um nur zwei Berufe herauszugreifen. Bei Handwerkern, auf dem Bau oder im Bergbau, Berufe also, bei denen vor allem Männer beschäftigt sind und harte körperliche Arbeit verrichten müssen, ist die Zahl der schweren Trinker am höchsten, und dies gilt für alle hoch entwickelten Länder.

Natürlich ist der Job nicht das einzig Gefährliche, es gibt viele weitere Faktoren, die zu erhöhtem Alkoholkonsum führen können. Beispielsweise sind dies genetische und nicht-genetische Faktoren, wie z. B. das Geschlecht, das Alter beim ersten Alkoholkonsum, die Dauer von Armut und unfreiwilliger Arbeitslosigkeit, andere Risikofaktoren des Lebensstils und der sozioökonomische Status.

Apropos Geschlecht: Bei Frauen sind wohl die Berufe Polizistin, Fahrlehrerin und Managerin besonders für Alkoholkonsum anfällig. Dies führt klar auf die Spur der Verbindung von Trinken und Stress. Je größer die Verantwortung und berufliche Herausforderung, desto größer der Stress und desto eher die Neigung, diesen durch Alkohol abzubauen.

Welche Erkenntnisse lassen sich ziehen?

Wichtig sind die Ergebnisse auch deshalb, weil damit Arbeitgeber in die Lage versetzt werden können, Veränderungen am Arbeitsplatz durchzuführen wie dies beispielsweise die Lloyds Versicherung bereits getan hat durch ein striktes Alkoholverbot während der Arbeitszeit.

Der volkswirtschaftliche Schaden ist übrigens ganz erheblich. Trinker werden schneller und öfter krank, Trinker sterben eher und Trinker können bestimmte Aufgaben schlechter durchführen.

Corona macht die Sache nicht gerade einfacher. Home Office, die größere Belastung durch die Lockdowns, durch mehr Kinderbetreuung etc. haben dazu geführt, dass der Alkoholkonsum bei rund einem Drittel der Erwachsenen gestiegen ist.

Welchen Schaden Alkohol am eigenen Körper verursacht, haben wir bereits in unserem Artikel zur alkoholischen Fettleber beschrieben. Bitte lest Euch auch diesen Artikel durch, damit Ihr wisst, welche Therapiemöglichkeiten gegen die Schädigungen der Leber Ihr habt, falls Ihr betroffen seid.

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