Akne Teil 1 – Was passiert da bei mir und was kann ich gegen Akne tun?

Akne - Teil 1
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Bild von Chris Jarvis auf Unsplash

„Ach nee, schon wieder die blöde Akne. Da kann man sowieso nichts gegen machen…“ – geht es Euch in etwa so? Oder habt Ihr noch Hoffnung, dass dagegen doch ein Kraut gewachsen ist?

Dass Akne etwas mit Pubertät zu tun hat oder haben könnte, ist wahrscheinlich jedem klar. Dies hat vor allem mit der hormonellen Umstellung vom Kind zu Frau/Mann zu tun. Statistisch gesehen haben mehr männliche Heranwachsende mit Akne zu kämpfen als weibliche, denn die männlichen Hormone scheinen mehr für Akne verantwortlich zu sein. Merke: Jeder, egal ob Mann oder Frau produziert männliche und weibliche Hormone, nur in unterschiedlicher Dosierung. Es gibt sicher auch eine „genetische Disposition“ wie man so schön sagt, also eine Veranlagung, die im genetischen Code verankert ist. Denn sonst würde ja jede und jeder Akne bekommen, was nicht der Fall ist.

Aber es gibt noch viele weitere Ursachen, da steht an erster Stelle sicher die Ernährung. Wir kommen in vielen Artikeln immer wieder auf das Thema der Ernährung zurück (siehe z.B. den Artikel zur Fettleber). Ernährung hat eine sehr große Bedeutung dafür, wie gesund wir durch die Gegend laufen. Bitte stellt Euch einmal vor: Ihr esst dreimal am Tag, d. h. Ihr nehmt täglich eine große Menge an Stoffen zu Euch. Da ist es doch einleuchtend, dass die Auswahl der Stoffe, die Ihr zu Euch nehmt, extrem wichtig dafür ist wie es Euch geht. Essen kann nämlich Gift oder Medizin sein, beides ist möglich.

Milchprodukte, Zucker (ist in fast jedem fertigen Lebensmittel enthalten!) und Weizenmehl sind bei Akne Erreger der Entzündungen. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass wenn ihr Eure Ernährung umstellt die Akne verschwindet. So einfach wollen wir es uns doch nicht machen, denn bekanntlich muss wer schön sein will auch leiden. Das stimmt natürlich nicht (niemand muss leiden), aber etwas mehr dafür tun, dass die Akne stark reduziert wird, sollte man schon.

Denn Ihr könnt Euch auf jeden Fall die Frage stellen, was denn bei Akne eigentlich behandelt werden muss? Ernährungsumstellung wäre mehr der direkte Einfluss auf den ganzen Organismus. Man würde mehr die Ursache (eine der Ursachen) für Akne bekämpfen. Der Hautarzt, der Euch eine Creme verpasst, behandelt dagegen mehr die Symptome – also Mitesser, Entzündungen, Pickel oder Pusteln – greift dagegen nicht in das System ein, wie man heute so schön sagt. Soll man also lieber das Übel bei der Wurzel packen (also systemisch behandeln) oder besser die Symptome bekämpfen? Aus dem Bauch heraus neigt Ihr wahrscheinlich eher dazu, die Ursache(n) zu bekämpfen als die Symptome. Das hört sich irgendwie ganzheitlicher an. Aber ist das auch so?

Das wäre zu mindestens so, wenn es wirklich im Menschen so etwas gäbe wie eine einfache Ursache – Wirkungsbeziehung. Das hat vor mehr als 400 Jahren schon der bekannte Philosoph Descartes gedacht, dessen Philosophie die moderne Naturwissenschaft begründet hat. Er stellte sich den Menschen wie eine Maschine vor. Eine Behandlung der Maschine wäre dann ja ganz einfach, ich verstelle eine Schraube (= ich esse weniger Zucker) und schon läuft die Maschine wieder rund. Insbesondere der Geist – heute würden wir eher von der Psyche reden – sollte mit dieser Maschine nichts zu tun haben.

Von dieser Philosophie der Medizin kommt man immer mehr ab. Zum einen gibt es für ein Phänomen oder Symptom vielleicht nicht nur eine Ursache, sondern mehrere und die können sich auch noch widersprechen. Und zum anderen – das fühlt eigentlich jeder – können wir die Psyche nicht so einfach ausschließen. Körper und Psyche – so die moderne Auffassung – sind nur zwei Seiten ein und derselben Medaille, sie gehören zusammen und sind nur gemeinsam zu betrachten.

So einfach ist die Ursachenbekämpfung also nicht. Wir sind der Auffassung, dass man am besten immer beides beachten sollte: Ursachen und Symptome, denn die Symptome können – das hat die moderne Medizin bewiesen – auch behandelt werden.

Was aber wird denn eigentlich bei der Akne behandelt, wie sind die Symptome?

Nun, die Pickel und Entzündungen entstehen dadurch, dass ein natürlicher Prozess der Hautfettung gestört wird. Wir haben in der Haut Talg(Fett-)drüsen – meist mit Haarfollikeln zusammen, es gibt aber auch welche ohne die direkte Verbindung zu den Follikeln. Diese können viel oder wenig Talg und Fett produzieren, sie können verstopfen und so weiter. Unsere Haut benötigt das Fett eigentlich, weil es Haut und Haare vor Austrocknung schützt, und auch gegen Bakterienangriffe.

In der Pubertät wird plötzlich die Talgproduktion erhöht. Zusätzlich ist zu beachten, dass die Gänge, die das Talg an die Oberfläche bringen, durch Horn verkleidet sind. Es bildet sich durch die Hormonumstellung nicht nur mehr Talg, sondern auch mehr Horn. Irgendwann verstopft das Horn den Talgdrüsengang und dann gleicht das Geschehen einem Vulkan, dessen Caldera verstopft ist. Der Talg (das Magma) drängt an die Oberfläche und die Verhornung verhindert dies. Bis dann alles explodiert (sich entzündet). Bakterien tun ihr übriges dazu. Unser Gesicht besiedeln viele verschiedene Bakterien, und das ist auch gut so. Aber wir kommen auch immer wieder in Kontakt mit Bakterien, die uns angreifen statt uns zu schützen. Je schwächer die Haut, umso leichter haben es die Bakterien. Die setzen sich in den Drüsengängen fest und dann reagiert der Körper mit einer Entzündung, denn er will sie wieder loswerden, weil er sie als Angreifer erlebt.

Eine gute Behandlung der hier beschriebenen Symptome sollte also

  • die Talgproduktion reduzieren,
  • die verstopften Abflusskanäle frei legen,
  • die aggressiven Bakterien im Zaum halten und
  • die Entzündung reduzieren.

So, jetzt wisst Ihr hoffentlich etwas mehr über Eure Akne, wie sie entsteht und auf welchen Ebenen sie behandelt werden kann. Im nächsten Teil stellen wir für Euch Tipps zusammen, die wichtig für Euch sein können, wenn ihr unter Akne leidet.

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