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In unserer Artikelreihe „Die Fallstricke der Ästhetik“ befassen wir uns mit allen relevanten Kriterien, die vor dem Entschluss zu einer ästhetischen Behandlung beachtet werden sollten. Im ersten Teil ging es um die richtige Diagnose, im zweiten Teil um die Wahl der richtigen Therapie und im dritten Teil um die Erwartung an das Ergebnis. Hier geht es nun mit der nötigen Zeit weiter.
Die Zeit
Heute behandelt und morgen ein neuer Mensch – wer mit dieser Erwartung die ästhetische Praxis betritt wird zwangsläufig enttäuscht. Hier ist eher der Wahlspruch „Gut Ding will Weile haben“ angemessen. Insbesondere in unserer Zeit, in der uns für ästhetische Behandlungen immer weniger invasive, schonende Verfahren zur Verfügung stehen, die ein geringeres Risikoprofil als beispielsweise eine Operation aufweisen. Die weniger invasiven Verfahren haben manchmal dafür einen Haken oder auch mehrere. Deshalb ist es ganz wichtig, dass Du Dich einer der nachfolgenden Patientengruppen zuordnen kannst:
- Ich möchte das Ergebnis möglichst schnell sehen – dies erfordert in den meisten Fällen einen operativen Eingriff.
- Ich möchte, dass das Ergebnis möglichst lange anhält – auch dies erfordert häufig eine invasivere Methode.
- Ich möchte auf keinen Fall aus ästhetischen Gründen operiert werden, das Risiko möchte ich nicht eingehen. Diese Patientengruppe wächst im Augenblick am stärksten. Die minimal invasiven Behandlungen haben gegenüber den operativen Verfahren eine um ein Vielfaches höhere Steigerungsquote. Aber auch die operativen Verfahren werden immer mehr nachgefragt, nur nicht so häufig wie die minimal invasiven.
- Ich möchte möglichst schonend, ganzheitlich und risikoarm behandelt werden – nun, auf den ersten Blick werden sehr viele Patienten sich dieser Gruppe zugehörig fühlen. Dennoch, um auch hier ein wenig Salz in die Wunde zu streuen: Konfrontiere Dich bitte ganz genau mit der Frage, wieviel Geduld Du aufbringst, um auf ein Ergebnis warten zu können. In unserer heutigen, schnelllebigen Zeit kommen immer mehr Patienten in die Praxis, die von den Ärzten das Unmögliche erwarten, quasi die eierlegende Wollmilchsau, und das sofort.
Wir möchten an dieser Stelle eine Lanze brechen für die minimal invasiveren Behandlungsmethoden, auch wenn wir nicht zu der Gruppe gehören, die Operationen aus ästhetischen Gründen vollständig ablehnen. Dennoch ist es uns ein großes Anliegen, sich so schonend wie irgend möglich behandeln zu lassen, selbst auf die Gefahr hin, dass dann mehr als eine Behandlung notwendig wird, um ein angestrebtes Ergebnis zu erreichen und es oft auch länger dauert, bis das angestrebte Ergebnis erreicht wird.
Es gibt natürlich noch weitere Fallstricke – diese haben jedoch mehr mit dem Verhältnis Arzt und Patient zu tun und mit der Frage, wie Du den Arzt Deines Vertrauens finden kannst. Weil diese Fragen so wichtig sind, werden Sie in einem extra Artikel behandelt werden.